Bundeskartellamt bewilligt Übernahme AudioNova durch Sonova

Sonova-Audionova

Übernahme ohne Auflagen: Kauf AudioNova durch Sonova bewilligt

Laut einer Pressemitteilung vom 20. Juli 2016 gibt die Sonova Holding AG bekannt, dass das Deutsches Bundeskartellamt die Übernahme von AudioNova Stäfa (Schweiz) ohne Auflagen genehmigt hat. Bereits am 4. Mai 2016 publizierte der Konzern Sonova die Übernahme des Unternehmens AudioNova. Das polnische Office of Competition and Consumer Protection hat die Übernahme bereits am 5. Juli 2016 genehmigt. Die holländische Gesundheitsbehörde (NZa) hat die Transaktion gutgeheißen, während die Freigabe durch die Authority for Consumers & Markets (ACM) in den Niederlanden pendent ist. Weiterhin heißt es, dass Sonova die Transaktion erwartet 2016 abzuschließen. Mit dem Kauf verfügt Sonova jetzt über 14% Marktanteil auf Handelsebene.

Hintergrund: Übernahme AudioNova durch Sonova

Qualifizierte Hörakustiker in Ihrer Nähe

AudioNova zählt zu einem der größten Hörgeräteretailer und Dienstleister in Europa und verfügt über 1300 Fachgeschäfte in insgesamt acht europäischen Ländern. In Deutschland ist AudioNova mit der Marke Geers vertreten. Eine Marke, die zum heutigen Zeitpunkt über 550 Hörgerätefachgeschäfte benennt. Sonova hingegen ist ein Großkonzern und gleichzeitig Hersteller von Hörgeräten wie zum Beispiel Phonak, Unitron, Hansaton und seit Anfang 2016 auch von Bruckhoff, das für seine dezenten Brillenmontagen von Hörgeräten bekannt ist. Immer mehr scheint sich das Marktbestreben einzelner Hörgerätehersteller, den Endverbraucher direkt versorgen, zu bewegen, was vor allem im Ausland schon gang und gäbe ist. Bereits letztes Jahr übernahm Sonova knapp 100 Fachgeschäfte der Ketten Vitakustik und Fiebing und erweitert nun mit 550 Fachgeschäfte von Geers sein Retailnetzwerk in der direkten Endverbraucherversorgung.

Fluch und Segen: Direktvertrieb von Hörgeräten durch Sonova

Wie sich das Marktverhalten und die Preisgestaltung von Hörgeräten durch die Übernahme von AudioNova gestalten wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass der direkte Verkauf an den Endverbraucher von Sonova forciert wird. Auch Sivantos (vormals Siemens) hat somit im Rahmen des Audibene-Konzeptes Zugriff auf aktuell knapp 750 Fachgeschäften in Deutschland. Für die Hersteller ergeben sich damit die Vorteile eigene Hörgeräte-Produkte günstiger verkaufen zu können und somit mehr Gewinn zu erwirtschaften. Zum anderen können die Hörgeräte direkt anhand der Kundenbedürfnisse entwickelt und erprobt werden.

Für den kleinen Unternehmer kann dadurch die eigene Marktpräsenz erschwert werden. Dennoch gibt es einige Hörgeräteakustikmeister/innen, die den Weg in die Selbstständigkeit wagen und kundennahe Konzepte führen, die sie von großen Filialbetrieben absetzen lassen.

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