Wie Schmerzmittel das Gehör beeinflussen

Regelmäßige Schmerzmittel-Einnahme erhöht Risiko für Schwerhörigkeit

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Neben vielen ungeahnten Ursachen einer Schwerhörigkeit wird auch einigen Medikamenten nachgesagt, sich negativ auf das Hörvermögen auszuwirken. In den USA haben Forscher daher den Zusammenhang von Schmerzmittel und Hörminderung geschlechterspezifisch untersucht. Dabei wurde gezielt die Auswirkung von nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), Paracetamol, Acetylsalicylsäure (ASS) und Ibuprofen auf das Gehör erforscht.

In der amerikanischen Studie wurde ausschließlich Frauen untersucht. Insgesamt haben 55.850 Patientinnen, über einen Zeitraum von einem Jahr oder sechs Jahren, teilgenommen und nahmen mindestens zweimal pro Woche Schmerzmittel ein. Die Ergebnisse der Studie waren deutlich und zeigten, dass die regelmäßige Einnahme NSAR eine Schwerhörigkeit begünstigen kann. Auch Paracetamol und Ibuprofen wirkten sich schlecht auf das Gehör aus. In Summe konnten die Forscher bei 5 Prozent der Patientinnen einen direkten Zusammenhang einer Hörminderung mit Einnahme dieser Medikamente zusammenbringen. Je öfter das Medikament eingenommen wurde, umso höher war das Risiko. Nur die Einnahme von ASS erwies kein erhöhtes Risiko.

Je früher die Medikamenteneinnahme, desto höher das Risiko

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Eine andere Studie der Universität Harvard untersuchte zudem die Auswirkung von Schmerzmitteln auf das Gehör in Abhängigkeit vom Alter. An dieser Studie nahmen ausschließlich Männer teil. Die 26.000 Probanden wurden dabei in einem Zeitraum von 18 Jahren aller zwei Jahre zu ihrem Schmerzmittel-Gebrauch und dem Hörvermögen befragt. Die Studie zeigte, dass sich vor allem eine regelmäßige Paracetamol-Einnahme schlecht auf das Gehör auswirkt.

In Abhängigkeit der Altersgruppen erhöhte sich dabei das Risiko schwerhörig zu werden bei den unter 50-Jährigen um 99 Prozent und in der Altersgruppe der 50 – 59-Jährigen um 38 Prozent. Eine deutliche Abnahme des Risikos ließ sich bei Männern über 60 Jahre mit 16 Prozent feststellen. Auch die regelmäßige Einnahme von NSAR zeigte, dass die Auswirkung auf das Gehör mit zunehmenden Alter abnimmt. Während bei den unter 50-Jährigen das Risiko bei über 60% liegt, halbiert sich das Risiko einer Hörminderung als Auswirkung bei den 50-59-Jährigen.

Was passiert im Innenohr?

Es ist natürlich, dass man mit zunehmenden Alter auch die Hörfähigkeit abnimmt. Das liegt daran, dass im Innenohr, der Schnecke, die fürs Hören verantwortlichen Haarsinneszellen auch dem Abnutzungsprozess unterliegen. Durch verschiedene Einflüsse kann dieser Prozess aber auch beschleunigt werden, sodass ein Hörverlust viel früher eintreten kann. So vermuten Forscher, dass bei der Einnahme von Schmerzmittel die Aktivität der Haarsinneszellen eingeschränkt bzw. bei langfristiger Einnahme auch aufgehoben werden kann.

Wissenschaftler empfehlen daher die Art und Dauer der Medikation mit Schmerzmitteln, nur nach Rücksprache und unter Betreuung von einem Arzt durchzuführen.

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Bild: Tim Reckmann / pixelio.de