
Ende Februar lud Signia zur Vorstellung des neuen Pure Nx-Modells nach Hamburg. Für Menschen mit Sinn für Rückblicke: Bereits vor 10 Jahren stellte damals Siemens das Pure erstmalig überhaupt vor – ebenfalls in Hamburg. Seitdem hat die Begeisterung um diese Bauform nicht nachgelassen. Das Pure, und das kann man mit Fug und Recht sagen, wurde und ist eine Erfolgsstory. Und diese bekommt nun ein neues Kapitel.
Überhaupt sind RIC-Hörsysteme seitdem auf dem Vormarsch. Was sagt die GfK? Gemessen am Umsatz machten sie etwas mehr als 50 Prozent im letzten Jahr aus. Hinzu kommt, dass mittlerweile 9 von 10 Ex-Hörer-Geräten mit Bluetooth-Funktion ausgestattet sind. Und oh Wunder: das 312er Segment gehört zu 85 Prozent den RIC-Systemen. Zwei Trends, die heute fast zur selbstverständlich sind. Vor 10 Jahren hätte man das bestenfalls erahnt oder gehofft.

Moderator Ranga Yogeshwar berichtet über Trends und Entwicklungen, die unsere und künftige Generationen prägen.
Telefonieren und Streamen – zwei wichtige Trends
Eines ist auch Fakt: Neue Funktionen bedingen mehr Strom. Und dass Telefonieren, Musikhören und Videostreaming fast schon zum alltäglichen Bedürfnis zählen, sicher auch. Auch wenn durch Bluetooth LE (2,4 GHz) den Stromverbrauch im Vergleich zu Vorgängerversionen von Bluetooth deutlich reduziert wurde, wird die Nutzung zunehmen. Auch durch die Fernbedienbarkeit via App oder Streamer sowie die immer gefragteren TV-Lösungen.
Komfort und Umwelt
... sind ebenfalls zwei Aspekte, die in unserer Gesellschaft und damit auch für die Kunden immer wichtiger werden. Wir alle wissen nur zu gut, wie schwer sich Kunden mitunter tun, die Batterien zu wechseln. Allein das Thema Batterien sorgt für ein Vorurteil: Sie sind teuer. Das Thema fachgerechte Entsorgung findet im Alltag auch nicht ausreichend Gehör. Wie schnell landen sie im Müll.
Ein Blick in die bundesdeutschen Haushalte: die herstellereigenen Rücknahmesysteme für Geräte-Altbatterien (CCR REBAT, ÖcoReCell und ERP Deutschland) sind gesetzlich verpflichtet, bestimmte Mindestsammelquoten in ihrem System zu erreichen: Für 2016 betrug diese Quote erstaunlich geringe 45 Prozent. Diese Quote orientiert sich am tatsächlichem Verhalten der Verbraucher. Man kann also davon ausgehen, dass deutlich mehr als 50 Prozent Batterien über den Haushaltsmüll entsorgen.
Nun gut! Mal zurück zum Thema. Was leistet das Pure Nx Lithium-Ionen-Modell von Signia?
Nachgefragt bei bei Sascha Haag, dem Leiter Audiologie und Training Deutschland.
Wieso setzt Signia beim Pure Charge&Go auf Lithium-Ionen Technologie?
Nicht umsonst halten Lithium-Ionen-Akkus seit Jahren Einzug in unser Leben und in viele Branchen. Grund dafür ist vor allem der lange Lebenszyklus des Akkus. Wir sind davon überzeugt, dass die Akkus nahezu die gesamte Lebensdauer der Hörsysteme funktionstüchtig bleiben. Ein weiterer Punkt ist die lange, tägliche Laufzeit. Sie beträgt ganz 19 Stunden sowie 17 Stunden, wenn man 5 Stunden davon mit Bluetooth streamt.
Das heißt, dass die Leistung der Lithium-Ionen-Akkus damit der typischen Tragedauer von bis zu 16 Stunden pro Tag vollends entspricht, insbesondere wenn man sich das typische Trageverhalten heute anschaut. Sollte doch mehr gebraucht werden, können die Geräte innerhalb von nur 30 Minuten für weitere 6 Stunden Laufzeit aufgeladen werden. Und wir alle wissen, dass es bei Lithium-Ionen-Akkus keine Memory-Effekte gibt und die Energiedichte konstant hoch ist.
Wir hören immer wieder mal von Akku-„Ausfällen“. Was passiert, wenn der Akku kaputt ist, oder er nach 5 Jahren einfach keine Leistung mehr bringt?
Die sogenannten Akku-„Ausfälle“ sind solche, die durch die Medien kommuniziert werden, da unsachgemäßer Verbau oder Produktionsfehler zu nachhaltigen Störfällen geführt haben. Wenn wir dies einmal in Relation zu den Milliarden Zellen, die pro Jahr produziert werden und im Einsatz sind, setzen, ist die gefühlte „Ausfallrate“ viel höher als die real messbare. In Wirklichkeit sind die Ausfälle bei sachgemäßem Einbau und Nutzung statistisch nicht relevant und die Energieversorgung absolut sicher.
Sollte es dennoch einmal zu einer verstärkten Kapazitätsverringerung kommen, greift natürlich unser umfassendes Servicekonzept. Der Akustiker kann die Systeme bei uns einschicken und wir nehmen den Akkutausch gegen eine überschaubare Pauschale vor. Das Prinzip ist dabei vergleichbar mit heutigen modernen Smartphones, die ein gleiches Wechselsystem vorsehen. Und nicht zu vergessen, für den unwahrscheinlichen vorzeitigen Ausfall, wechseln wir in der üblichen Garantiezeit die Lithium-Ionen-Akkus auch kostenfrei aus.
Das Prinzip der induktiven Ladung hat Signia ja das erste Mal beim Cellion vorgestellt. Worin liegen aus Ihrer Sicht die Vorteile?
Zuerst einmal steht es außer Frage, dass das Laden vor allem für die Kunden komfortabler ist. Schließlich können die Geräte nahezu beliebig in der Ladeschale platziert werden. Hier muss also keine Rücksicht auf irgendwelche Ladekontakte genommen werden. Durch den Verzicht auf eben diese sind die Geräte resistenter gegen Wasser, Schweiß oder Staub und vom deutschen TÜV erfolgreich nach IP68 getestet worden. Schmutz und Ablagerungen an den Kontakten sind ebenfalls obsolet.
Wir senken mit diesem Prinzip vor allem aber auch eine Hemmschwelle, nämlich die des Batteriewechselns. Das stellt ja so machen Kunden in der Praxis vor Herausforderungen. Außerdem noch: mit jeder Ladung werden die Geräte automatisch getrocknet. Die Trocknungsfunktion erwärmt den Akku der Geräte kontrolliert für 90 Minuten auf 36° Celsius und entfernt somit die gesamte, über den Tag gesammelte, Feuchtigkeit.