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Eora Hörschmuck ist wieder da – mit neuem Konzept und Inhaber

Vielen ist Eora noch ein Begriff: Von den Hörakustikern Bertram und Kerime Riedel ins Leben gerufen und von Schmuckdesignerin Sandra Coym entworfen, sprach diese als Ohrstecker getarnte Hörlösung eine ganz bestimmte Kundengruppe an. Und sie fand durchaus ihre Liebhaber unter den modisch Bewussten. Trotzdem verkauften die Gründer das Patent 2019 an das österreichische Hörakustikunternehmen Neuroth. Nun flammt dieses Konzept erneut auf – und möchte hoch hinaus. Wir haben mit Geschäftsführer Alexander Hecker gesprochen.

Eora Hörschmuck ist wieder da – mit neuem Konzept und Inhaber

Jetzt soll es erst richtig losgehen, findet Alexander Hecker, der 2021 die Geschäftsführung übernommen und das Konzept von Grund auf neu entwickelt hat. Dass dabei kein Stein auf dem anderen geblieben sei, habe gute Gründe. „Um den nächsten Schritt zu gehen, braucht man viel mehr als einen guten Geist und ein Partnernetzwerk. Man hat gemerkt, dass das Konzept  nicht richtig ausgefeilt war“, sagt Hecker. „Der Ansatz lag also darin, das Konzept skalierbar zu machen, mit allen Facetten, die es dafür braucht.“ Hecker kommt eigentlich aus der Consumer-Sparte und das könnte Eora zugutekommen, denn die Ansprache ist klar: Es geht um Ästhetik und Lifestyle. Technik und medizinischer Nutzen stehen – wenn auch vollends gegeben – eher an zweiter Stelle.

Als Eora-Geschäftsführer hat Alexander Hecker das Hörschmuck-Konzept von Grund auf neuentwickelt.
Als Eora-Geschäftsführer hat Alexander Hecker das Hörschmuck-Konzept von Grund auf neuentwickelt.

Eora Hörschmuck – was ist das eigentlich?

Eora ist die Kombination aus Hörgerät und Schmuck. Ähnlich wie eine Brille, möchte das Produkt als Lifestyle-Objekt verstanden werden, nicht als Medizinprodukt – der Fokus liegt auf Emotionalität, nicht auf Funktionalität. Ganz nach dem Vorbild Optik eben: Dort sind es Labels, die durch ein besonderes Design eine eigene Story erzählen. Und diese Marken gibt es nicht überall, sondern nur in Fachgeschäften, deren Ausstattung und Mitarbeiter diesen Lifestyle verkörpern.

„Wir präsentieren uns ganz bewusst wenig über Technik. Die muss in erster Linie funktionieren, und das tut sie“, erklärt Hecker. Die Barriere sei für schwerhörige Personen zu groß, habe man in vielen Gesprächen festgestellt. „Unser Ansatz ist deshalb: möglichst wenig Zeit im Hörcenter verbringen. Das heißt: Beim ersten Termin Hörschmuck anschauen und auswählen, dann beginnt sofort das Probetragen. Das Ziel ist eine natürliche Hörversorgung auf eine völlig andere Art und Weise, ein stigmafreier Prozess.“

Ein Gerät, viele Designs

Leicht zu wechseln: Das Eora-Technik-Modul wird einfach in den Lieblings-Hörschmuck eingesetzt.

Die Technologie spielt bei Eora in der Kundenansprache eine klar untergeordnete Rolle, das spiegelt allein die stilvoll-aufgeräumte Website wider. Die Auswahl beschränke sich daher auch nur auf ein einziges Technik-Modell, dass mit einem Mittelklasse-Hörgerät vergleichbar sei: 16 Kanäle, 6 Programme, die über Ear-Tap gesteuert werden können, T-Spule, Tinnitus-Unterstützung, kein Bluetooth – zumindest aktuell. Durch den Hörer mit Mikrofon im Ohr kann in IdO-Manier der Pinnaeffekt genutzt werden.

Chip-Hersteller ist Intricon, Produzent das türkische Unternehmen Eartechnic. Selbstverständlich seien alle für den deutschen Markt notwendigen Zertifizierungen an Bord. Warum Eora dem ehemaligen Lieferanten Bernafon den Rücken gekehrt hat, kann Hecker begründen: „Eartechnic ist sowohl in der Lage unsere derzeitige Fertigungstiefe zu erfüllen als auch später zu skalieren. Wir haben mit vielen Lieferanten gesprochen. Außerdem ist es schwierig, Ressourcen für diese besondere Bauform zu bekommen.“

Hochwertiges Design aus eigenem Hause

Das Schmuckdesign selbst kommt aus dem Hause Eora, eine Herausforderung für sich: „Damals war der Hörschmuck ein Clip. Dieser fing jedoch nach vier Stunden an zu schmerzen, wie sich bei Probandentests herausgestellt hatte.“ Deshalb habe man sich letztendlich für einen Ohrstecker entschieden. Lediglich fünf Gramm dürfe der Schmuck wiegen, der aus vergoldetem Sterlingsilber besteht und in unterschiedlichen Designs erhältlich ist. „Wir wollen noch mehr Gewicht einsparen, noch präziser fertigen und mehr Materialien anbieten können. Außerdem wollen wir in der Zukunft unser Schmuckportfolio erweitern: Ketten, Ringe, alles passend zu den Hörgeräten und variierend nach Anlass und täglichem Outfit.“

Jazz, Free Jazz, Beat: Aktuell gibt es drei Eora-Designs in jeweils unterschiedlichen Farben.
Jazz, Free Jazz, Beat: Aktuell gibt es drei Eora-Designs in jeweils unterschiedlichen Farben.

Die Vision Eora

In der Zukunft soll das Eora-Sortiment um passenden Schmuck erweitert werden.
In der Zukunft soll das Eora-Sortiment um passenden Schmuck erweitert werden.

Um die Eora-Vision zu erfüllen, müssten die Produkte dort verkauft werden, wo sie richtig positioniert werden könnten. Deshalb habe man sich entschieden, den Investor Neuroth und seine Standorte nicht pauschal als Vertriebskanal zu nutzen. „Wir brauchen Betriebe, die gewillt sind, das Produkt anders als gewohnt, unter einer anderen Customer Journey zu verkaufen; Partner die bekannte Pfade verlassen wollen“, sagt Alexander Hecker. Aktuell seien das 50 Fachgeschäfte in Deutschland. Die nächsten drei Monate nutze man, um aus dem gegenseitigen Austausch zu lernen, den Zeitraum der laufenden Anpassung beim Partner zu verkürzen und den emotionalen Fokus auf das Design zu schärfen.

Langfristig hat Hecker mit Eora Großes vor: „Mit unserem Ansatz würden uns in Deutschland, Österreich und der Schweiz 400 Distributionspunkte genügen. Dann wollen wir in weitere Länder gehen. Wir wissen, dass unser Produkt funktioniert. Wir haben super Feedback von Endkunden, die genau das schätzen und fragen, warum es das Produkt erst jetzt gibt. Eora ist absolut in der Zeit. Wir wollen gar nicht in den Wettbewerb mit den großen Anbietern gehen. Wir wollen das Segment der Nichtversorgten, Unentschlossenen, Unerreichbaren erreichen.“

Eora hat viel vor: Als Schmucklösung muss die Marke positiv aufgeladen werden, damit Interessenten beim Blick ins Schaufenster oder beim ersten Besuch im Fachgeschäft von dieser außergewöhnlichen Story angesteckt werden. Im Idealfall fragen sie explizit nach Eora Hörschmuck. Auf diese Weise hat es so manch ein Label in der Optik geschafft, zu einer festen Größe zu werden. Und vielleicht gelingt Eora das ja auch in der Hörakustik.

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