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Erstversorgung – Diese Technologien machen den Unterschied. Teil 2: GN ReSound

Strategien, um Hörgeräte-Erstversorgten den Einstieg zu erleichtern

Das erste Mal Hörgeräte angepasst zu bekommen ist eine gewaltige Umstellung für eine schwerhörige Person. Im letzten Teil unserer Artikelserie zum Thema Erstversorgung haben wir vier in dieser Form völlig einzigartige Funktionen von Widex vorgestellt, die Erstversorgten den Einstieg erleichtern sollen. In diesem Teil stellen wir GN ReSound mit seinen Strategien für die ideale Erstversorgung vor.

Erstversorgung – Diese Technologien machen den Unterschied. Teil 2: GN ReSound

Diese Features sprechen für GN ReSound

Uns hat interessiert, welche Strategien die Hersteller verfolgen, um die Eingewöhnung zu erleichtern. Also haben wir direkt nachgefragt. Widex setzte im letzten Teil der Serie auf vier einzigartige Features, die dazu beitragen, dass der Klang so natürlich, die Handhabung so nativ und die Nutzung so stressfrei wie möglich sind. Dem Hersteller war es dabei wichtig, echte Alleinstellungsmerkmale herauszustellen. GN ReSound beruft sich vor allem auf ein innovatives Zusatzmikrofon im Hörer, seine Vorreiterrolle in Sachen Bluetooth-Konnektivität und sein umfassendes Zusammenspiel der Richtmikrofone.

GN ReSound: Hohe Akzeptanz durch räumliches Verstehen

Gerade bei Erstversorgungen ist entscheidend, dass der Individualität des Gehörs maximal entsprochen wird. Das neue Hören mit Technik sollte von Anfang an akzeptiert werden. ReSound verfolgt dieses Ziel durch einen speziellen Ansatz: das organische Hören. Er basiert auf der Hörverarbeitung im Gehirn. Darüber hinaus geben Programmiersoftware und Gerätedesigns HörakustikerInnen vielfältige Möglichkeiten, die Hörgeräte zu personalisieren.

ReSound ist seit Jahren Vorreiter bei der smarten Vernetzung mit Mobilgerät oder TV und bietet optimale Vernetzungsoptionen für eine bimodale Versorgung aus Hörgerät und Cochlear Hörimplantat. Folgende Funktionen machen das Spitzenhörgerät ReSound ONE zum geeigneten Hörsystem für die Erstversorgung.

Vier ausschlaggebende Features von GN ReSound

M&RIE-HörerAll Access DirektionalitätUltra FocusReSound Smart 3D App
Ein Mikrofon, das mit dem Hörer im Ohr sitzt, erfasst zusätzlich Informationen. So kann die natürliche Richtwirkung der Ohrmuschel genutzt werden, um klanglich noch näher an das natürliche Hören ohne Technik heranzukommen. Das Zusammenspiel aus Programmautomatik und Richtmikrofonen sorgt auch in lauter Umgebung für gutes Verstehen: Die Mikrofone bilden automatisch einen stärker konzentrierten Strahl nach vorne, um Wichtiges entsprechend zu verstärken.Eine leistungsstarke Richtcharakteristik verschärft den Winkel der Mikrofone in herausfordernden Hörsituationen. Das Hörsystem auf der Seite mit weniger Störgeräuschen wird priorisiert, was das Signal-Rausch-Verhältnis um 1,5 dB verbessert.Nicht nur Lautstärke, Höhen, Tiefen und Programme lassen sich in der App anpassen, sondern auch viele weitere Funktionen wie die Ausrichtung der Richtmikrofone, die Absenkung von Stör- und Windgeräuschen oder Klänge zur Linderung von Tinnitus.
Laut Studien wird die Klangqualität verdoppelt. Zuhören erfordert deutlich weniger Mühe durch verbessertes Richtungshören und zuverlässige Eliminierung von Windgeräuschen.In leiser Umgebung profitiert der Nutzer von optimaler Klangqualität und auch in lauter Umgebung kann er zuverlässig lebhaften Gesprächen folgen.Durch manuelles Aktivieren in der App oder am Programmtaster kann der Nutzer das Sprachverstehen in sehr lauter Umgebung um 30 Prozent verbessern.Mit der App für iOS und Android-Geräte erhält der Nutzer Kontrolle über sein Hörsysteme und damit Sicherheit im Gebrauch.

Vier ausschlaggebende Features von GN ReSound

M&RIE-Hörer

m&rie

Der Klang, den wir wahrnehmen wird, entscheidend von der Form unserer Ohren geprägt – und jedes Ohr ist anders geformt. Beim natürlichen Hören ohne Technik modelliert die individuelle Ohrmuschel die eintreffenden Schallwellen, die dann gebündelt auf das Trommelfell treffen. Diese individuelle Prägung nennt man Ohrmuscheleffekt.

Bei klassischen Hörgeräten hinter dem Ohr fehlt dieser natürliche Effekt. Anders als bei Hörgeräten im Ohr nehmen hier die Mikrofone den Schall hinter bzw. oberhalb der Ohrmuschel auf. Viele moderne Systeme bearbeiten ihn zudem noch: Der Schall soll möglichst so klingen, als wäre er den direkten Weg durch die Ohrmuschel gegangen. Das Problem ist jedoch: Diese Algorithmen orientieren sich an einem Standardohr. Je weiter die eigene Ohrform vom Standard abweicht, desto unnatürlicher klingt es; und gerade bei einer Erstversorgung kann das die Akzeptanz für die Technik erheblich schmälern.

Bei ReSound ONE gibt es die Möglichkeit, ein zusätzliches Mikrofon direkt im Gehörgang zu platzieren – zum ersten Mal bei einem vollausgestatteten Hörgerät mit zwei Standard-Richtmikrofonen, Direktionalitäts-Optionen und Audio-Streaming. Bei Verwendung des neuartigen M&RIE-Hörers, der sich für leichte bis mittlere Hörverluste eignet, wird der Schall dort aufgenommen, wo er natürlicher Weise ankommt. Welche Vorteile das hat, zeigen aktuelle Studien**. Gesprächen in lauter Umgebung kann man mit noch weniger Mühe zuhören. Die Fähigkeit, den Schall zu filtern, ist nahezu identisch mit der eines intakten Ohres. Die erlebte Klangqualität ist doppelt so hoch wie bei herkömmlichen Hörgeräten. Es gibt deutlich besseres Richtungshören. Zudem wird das Hörerlebnis nicht von Windgeräuschen beeinträchtigt.

All Access Direktionalität

Menschen, die zum ersten Mal Hörgeräte bekommen, wollen wieder so hören können wie früher. Sie wollen auch in lauter Umgebung verschiedenen Teilnehmern eines Gesprächs mühelos folgen können. Das ist mithilfe von Richtmikrofonen teilweise möglich, aber das allein reicht nicht. Jemand mit intaktem Gehör ist in der Lage, sich jederzeit einem anderen Signal zuzuwenden – der Cocktailparty-Effekt. Nutzer von Hörgeräten wollen nicht ständig Richtmikrofone ausrichten müssen. Sie wollen alles mitbekommen und die Aufmerksamkeit selbst steuern können – so wie sie es von früher kennen. Das Gefühl, selbst die Kontrolle über sein Hören zu haben ist ebenso wichtig wie guter Klang an sich. Im Umkehrschluss entsteht Unsicherheit, wenn dieses Gefühl nicht zustande kommt.

All Access Direktionalität setzt hier an. Sie richtet die Mikrofone automatisch aus, um Relevantes zu verstärken und gewährleistet so, dass alles Wichtige gehört wird. Gleichzeitig kann man die Umgebungsgeräusche trotzdem noch wahrnehmen. Die Entscheidung, was man hören möchte, übernimmt wie beim natürlichen Hören das Gehirn, nicht die Technik. Je nach Situation schaltet ReSound ONE zwischen drei unterschiedlichen Modi umher. Dementsprechend arbeiten auch die Richtmikrofone. In ruhiger Umgebung nimmt man alles wahr, während die Richtmikrofone in lauter Umgebung einen stärker konzentrierten Strahl nach vorne bilden. Der Schall von vorne kann so besser wahrgenommen werden, ohne, dass das Gefühl für den Raum verloren geht. Verglichen mit anderen Herstellern erreicht All Access Direktionalität ein bis zu zwei Dezibel besseres Verhältnis von Signal und Störgeräuschen*.

Ultra Focus

ultra-focus

Der Ultra Focus wird durch das Zusammenspiel der Richtmikrofone an linkem und rechtem Hörgerät ermöglicht. Durch ihn erhält der Nutzer ein zusätzliches Plus an Sprachverstehen im Störgeräusch. Möchte er in extrem lauten Umgebungen noch besser verstehen, kann er den Ultra Focus selbst aktivieren – entweder am Programmwahltaster oder in der ReSound Smart 3D App. Er gewinnt das Gefühl, beim Eins-zu-Eins-Gespräch in äußerst anspruchsvollen Umgebungen immer noch gegensteuern zu können.

Mit Aktivierung des Ultra Focus wird der Winkel der Mikrofone extrem eng gesetzt. Hinweise aus dem Raum werden dennoch wahrgenommen, wie es auch dem natürlichen Hörerlebnis entspricht, das insbesondere von einer Erstversorgung oft erwartet wird.

Für die Wahrnehmung der Umgebung priorisiert der Ultra Focus den Klang von jener Seite, auf der das geringere Störgeräusch auftritt. Die Sprache des Gegenübers kann dadurch sehr viel deutlicher erfasst werden. Ist das Störgeräusch auf beiden Seiten unterschiedlich stark, kann durch diese Priorisierung eine Verbesserung von bis zu 1,5 Dezibel im Verhältnis von Sprache und Störgeräusch erreicht werden. Um währenddessen trotzdem noch Hintergrundgeräusche wahrzunehmen, werden neben den fokussierten Sprachfrequenzen auch hohe und niedrige Frequenzen aus der Umgebung erfasst. Gegenüber der All Access Direktionalität kann sich das Verstehen von Sprache um bis zu 30 Prozent verbessern.

ReSound Smart 3D App

Hörgeräte über eine App zu steuern ist nicht nur praktisch und diskret. Man erhält zudem das Gefühl, das Zusammenspiel zwischen Gehör und Technik selbst kontrollieren zu können – und zwar viel weitgehender als über Programmtaster am Hörsystem. Viele Hörgeräteträger berichten, dass ihnen die Appsteuerung gerade bei der Gewöhnung an das neue Hören sehr geholfen hat.

ReSound ONE lässt sich über die ReSound Smart 3D App steuern, die für iOS- und Android Smartphones verfügbar ist. Mit ihr können nicht nur Lautstärke, Höhen und Tiefen gesteuert und Programme gewechselt werden. Man kann auch das Verhältnis hoher, mittlerer und tiefer Frequenzen zueinander verändern, die Richtmikrofone ausrichten, Stör- und Windgeräusche absenken oder Klänge zur Linderung von Tinnitus erzeugen. Auch die Kopplung der Hörgeräte mit Zubehör oder der Ladezustand lassen sich über die App kontrollieren. Für häufig besuchte Orte können favorisierte Einstellungen abgespeichert und genannt werden. Mittels Geotagging werden diese gegebenenfalls automatisch aktiviert, wenn der Ort erneut aufgesucht wird. Und eine Finde-Funktion kann helfen, ein verlegtes Hörgerät wiederzufinden. Wenig erfahrene Nutzer finden in der App auch Motivationstipps für die optimale Hörgerätenutzung.

Erhebliche Unterstützung für die Hörgeräte-Feineinstellung bieten die optional nutzbaren Funktionen ReSound Assist und ReSound Assist Live. Mithilfe der Assist-Funktion kann der Hörakustiker Feineinstellungen direkt an die App senden, auch wenn der Nutzer unterwegs ist. ReSound Assist Live ermöglicht eine Realtime-Anpassung per Video-Chat. Der Vorteil: Man sitzt dem Hörakustiker gegenüber und kann Änderungswünsche aus der Situation heraus schildern, in der man sich eine Optimierung wünscht.

*siehe den Artikel „All Access Direktionalität und Ultra Focus“ von Jennifer Groth und Yaser Georgos in der Fachzeitschrift „Hörakustik“, Ausgabe März 2022, S. 14-19

**siehe etwa den Artikel „Hören mit dem eigenen Ohr“ von Jennifer Groth und Hans-Christian Drechsler in der Fachzeitschrift „Hörakustik“, Ausgabe März 2021, S. 8-13

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