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IdO wächst über Markt: Mit Akku und Bluetooth

Neue Bauformen und Technologien

Ein Jahr ist es her, als wir uns den IdO-Markt etwas genauer angeschaut haben. Die USA, der IdO Markt schlechthin, schwächelte in den letzten Jahren konsequent. Hatte man dort Im-Ohr-Hörgeräte vor Jahren noch bei knapp dreißig Prozent Marktanteil verortet, liegt er aktuell bei um die zehn Prozent. Ganz anders in Deutschland: Hier machte das IdO-Segment einen Sprung auf zuletzt 17 % in Stück im ersten Quartal 2022. Also nochmal deutlich mehr als im Vorjahr.

IdO wächst über Markt: Mit Akku und Bluetooth

Bauformen, Pandemie & Co.

Starkey-Evolv-AI
Starkey Evolv AI: Auch die aktuelle Hörgerätegeneration umfasst Im-Ohr-Hörsysteme mit Akku und Bluetooth – in den Bauformen ITC und ITE

Auf der Hand liegen die Gründe: Instant Fit-Bauformen fanden ihren Weg und ihre Abnehmer. Das Maskentragen und damit auch die Angst, Hinter-dem-Ohr Modelle schneller zu verlieren, gaben den „Maßanzügen für die Ohren“ entgültig Auftrieb. Im Sommer 2020 kam ein weiterer Aspekt hinzu: Erstmalig wiederaufladbar wurde es mit dem Starkey Livio Edge AI ITC R, mit neuartiger Finger-Tipp-Bedienung, Sprachassistent und Bluetooth inklusive. Auch das hatte einen Effekt, wie aktuelle Auswertung des GfK Handelspanels zeigen.

2013 versus 2021 – Faktor 4,5

Im Jahr 2013 wurden dem Panel zufolge circa 42.000 Im-Ohr-Hörgeräte verkauft. 2021 lag dieser Wert bei 184.000 Stück. Also Faktor 4

3 und das bei 14,3 % Stückanteil 2021. Und der hat im letzten Quartal nochmal um drei Prozent zugelegt. Kosmetik – oder genauer: Unsichtbarkeit – standen bei IdO lange auf dem Programm. Klein, klein, klein und immer tiefer in den Gehörgang. Mit dem Einzug von Bluetooth hat sich das ein Stück weit geändert. Zugunsten der Streaming-Möglichkeiten und der bautechnisch möglichst weit außen liegenden Antenne verzichetete man durchaus gern auf Diskretion – Schwarz und damit im Earbud-Design war der neue Schrei.

Auch unser letzter Marktcheck zeigte, dass die teilnehmenden HörakustikerInnen die Relevanz von Li-Ionen Akkus bei Im-Ohr-Modellen durchaus hoch einschätzen: Knapp 53 Prozent waren der Meinung, dass die Akkus „sehr wichtig“ beziehungsweise „wichtig“ sein werden.

Akku und Bluetooth – starkes Duo für IdOs

insio
Das Im-Ohr-Hörgerät Signia Insio AX ist seit Mai wieder lieferbar.

Selbst mit einer 312er Batterie geht den Systemen schnell die Luft aus. Über das Jahr 2021 hinweg stiegt der Akku-Anteil auf knapp 10 % Prozent. Diese Entwicklung hat demnach Starkey mitgenommen.

Nachdem Signia das Insio AX im letzten Jahr vorgestellt hat, war die Resonanz nicht weniger positiv. Wie auch bei Starkey fand neben der Akku-/ Bluetooth-Kombi die komfortable Handhabung bei der Kundschaft Anklang. Einfach in die Ladeschale und fertig. Seit Mai sind die Geräte bei Signia wieder lieferfähig, womit noch mehr Bewegung in das Akku IdO-Segment können dürfte. Aus beiden Häusern war zu hören, dass die Nachfrage nach den Akku-IdOs sehr hoch ist.

Sind das schon die Vorboten für den nächsten Trend oder ist er nicht schon längst da? Oder sogar nötig, wenn man zudem zu den Earbud Systemen schielt? Das zuletzt erneute Wachstum zeigt, dass sich die Entwicklung verstetigt und keine Eintagsfliege ist. Ein Produktlaunch eines Im-Ohr-Systems ohne eine Akku-Lösung wirkt dieser Entwicklung nach und vor allem im Zusammenhang mit Bluetooth dann schon eher unvollständig. Der Kongress könnte also auch diesbezüglich spannend werden.

Zum Weiterlesen:

Interview mit Michael Bulk: Wie steht es um den IdO-Markt?

Im-Ohr-Markt – quo vadis?

Marktcheck: Akkus deutlich marktführend