„life-changing technology“
Wie gut es tut, wieder gemeinsam mit anderen in einem Raum zu sitzen und Vorträgen zu neuesten Entwicklungen der Hörgerätebranche zu lauschen. Sicher – mit etwas Abstand; aber kein Problem für Oticon. Der Hersteller wich für den Oticon Live-Tour-Stopp in Nürnberg kurzerhand auf einen größeren Raum aus in einem schicken Nobelhotel im Zentrum, um den rund 40 Gästen neben maximaler Sicherheit auch ebensolchen Komfort bieten zu können. Oticon ist eben vor allem eins: Mehr.
Fast zwei Jahre ohne Roadshows. Die vor gut einem Jahr markteingeführte Oticon More-Plattform kennt die Welt ohne Corona quasi gar nicht. Und wenngleich die Online-Umsetzung des Launch-Events damals mit Bravour gemeistert wurde, eine Präsenzveranstaltung mit persönlichem Austausch ist kaum zu ersetzen. Das schien die Oticon Live Tour offensichtlich bestätigen zu wollen. Deshalb führte wohl auch niemand geringeres als Oticon-Urgestein und audiologischer Leiter Horst Warncke durch den ersten Teil der Veranstaltung.
Und eben weil der More-Chip bisher wenig Chancen bekam, vor Live-Publikum präsentiert zu werden, ging es zu Beginn genau darum: BrainHearing 2.0, 12 Millionen Klangszenen, Deep Neural Network – Diese Schlagwörter dürften jedem ein Begriff sein. So verständlich wie Warncke hat ihre Bedeutung vorher aber wohl kaum jemand vermitteln können. Dazu stand er im Anschluss bereitwillig als Ansprechpartner für diverse Fragen zur Verfügung.
Künstliche Intelligenz seit 2004
Die Strategie des dänischen Herstellers, mit Künstlicher Intelligenz die Performance seiner Chips zu optimieren, zieht sich seit den Zweitausendern wie ein roter Faden durch die Produktlinien. Der erste KI-Chip kam 2004 beim Synchro-Hörgerät zum Einsatz. Heute befindet sich die Oticon-KI mit dem More in achter Generation.
Oticon More kurz vor Millionen-Grenze
Das für den Erfolg von More maßgebliche (fast eine Million Stück wurden verkauft), an der Funktionsweise des Gehirns orientierte Deep Neural Network (DNN) konnte 2012 erste Ergebnisse aufweisen und wurde anschließend 8 Jahre lang trainiert, um zur heutigen Stärke heranwachsen zu können. Warncke verglich diesen Prozess mit einem Kind, das Laufen lernt: „Das dauert Jahre, aber irgendwann kann es so gut laufen, dass es auch die Wege sicher gehen kann, die es nicht kennt.“ Wenn man so will, ging Oticon More in diesen acht Jahren 12 Millionen Wege aka. Klangszenen, um heute auch für alle anderen gewappnet zu sein.
Mehr Flexibilität für den Einsatz im Fachbetrieb
So viel zum Bekannten. Oticon More wäre aber nicht „mehr“, wenn das alles gewesen wäre. Der zweite Teil der Veranstaltung, geführt durch den audiologischen Trainer Andreas Heckel, richtet sich gezielt an die echten Neuheiten, die der Hersteller zu bieten hat. Mehr Auswahl für Kunden bedeutet mehr Varianz. Deshalb ist für alle Batteriefreunde das Oticon More Hörsystem auch als Batteriemodell erhältlich.
Wie auch beim Vorgänger Opn S hat der Kunde nun die Wahl. Das neue Batteriemodell Oticon More Ex-Hörer Mini-T mit 312er Batterie ist für sehr leichte bis schwerwiegende Hörverluste geeignet und steht auch sonst dem Akku-Geschwister in nichts nach. Für Menschen mit einseitigem Hörverlust ist nun außerdem der Oticon Cros PX Sender verfügbar, der mit wiederaufladbaren Akkus betrieben wird.
Neue Ladestation SmartCharger
Apropos Akku: Die sind bei Oticon More leicht im Fachbetrieb auswechselbar, wenn ihre Effizienz nachlässt. Die Laufzeit ist wie bei allen anderen Herstellern stark abhängig von der Intensität der Nutzung, sprich: Verstärkung oder Streaming, aber auch von der Anzahl der Ladezyklen. Deshalb wollten die Referenten keine genaue Laufzeit prognostizieren. .
Damit die Akkus aber so lang wie möglich durchhalten, wird empfohlen, sie regelmäßig über Nacht in der Ladestation aufzuladen. Mit dem neuen SmartCharger ermöglicht Oticon für More-Akku-Geräte jetzt auch mobiles Laden. Bis drei volle Ladungen schafft die integrierte Powerbank ohne externe Stromquelle, voll aufladen also bis zu vier Tage Unabhängigkeit.
MyMusic sorgt für satten Sound
Eine besondere Neuheit, die reges Interesse genoss, ist das Oticon MyMusic-Programm, das dem Nutzer sehr viel mehr Freiheit überlässt, den Klang von Musik an seine Vorlieben anzupassen. Und das gilt sowohl für Raummusik, zum Beispiel bei Konzerten, als auch für das Streamen von Musik. Interessierten Teilnehmern zeigte Warncke die Funktion direkt über Kopfhörer – und tatsächlich: Über die Oticon ON App profitiert man von vielen weiteren Einstellungsmöglichkeiten und nebenbei einem für Hörgeräte beeindruckend druckvollen Sound.
Mehr noch: Aufmerksamkeitsstarkes Testimonial
Stimmt: Markenbotschafter sollten auch tatsächlich Hörsysteme tragen. Die Geschichte von Ulrike Folkerts ist eine eigene, und vor allem auch glaubwürdige. Den Fachbetrieben wird ein umfangreiches Marketingpaket gepaart mit einer breit angelegten Kampagne für Radio, TV und Digital zur Verfügung gestellt.
Oticon More ist mehr. Mehr Klänge erleben, den Kunden mehr bieten, mehr künstliche Intelligenz – mehr Mehr. Und eben dieses Mehr steht für die Konsequenz im Portfolio. Seitdem Oticon mit BrainHearing einen völlig anderen Weg gegangen ist, als seine Mitstreiter – nämlich dem Gehör möglichst viel Klang zur Verfügung zu stellen, statt vor allem Sprache gezielt zu verstärken – bleibt der Hersteller seiner Strategie treu.
Der Plan ist aufgegangen und tut es weiterhin, das unterstreicht auch eine Vielzahl an Studien, die während der Vorträge zumindest grob angeschnitten werden; mit der Empfehlung dazu, sie sich bei Interesse zu Gemüte zu führen. Oticon setzt auf wissenschaftliche Evidenz. Und das trägt mit Sicherheit wesentlich zum Erfolg der Marke bei.
