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Zu Besuch: BestAkustik und DIALOG – Sechs Monate danach

Im November, also vor gut einem einem halben Jahr, hat die BestAkustik das Management der DIALOG Einkaufsgemeinschaft übernommen und Anfang Januar die rechtliche Nachfolge angetreten. Arbeitstitel: „Gemeinsam die Zukunft gestalten“. Eine Schonfrist gab es eigentlich nicht wirklich, denn von Anfang an war klar, dass die Übernahme eine Mammutaufgabe wird: Mitglieder persönlich kennenlernen, Konzepte ausrollen, Rückmeldungen einholen und natürlich auch die Lieferanten mit auf die Reise nehmen. Unser Besuch im Allgäu bei Florian Lohmeir dient als kleines Resümee und wirft einen Blick nach vorn.

Zu Besuch: BestAkustik und DIALOG - Sechs Monate danach

Vom David zum Goliath

Florian Lohmeir
Florian Lohmeir auf einer der vier Regionaltagungen

Seit ihrer Gründung Anfang 2019 hat sich BestAkustik zu einer kleinen und sicher auch feinen Einkaufsgemeinschaft entwickelt. Vor der Übernahme zählte die Gemeinschaft 115 Fachbetriebe. Bis dahin keine einfache Zeit, denn schließlich machte es die Pandemie nicht leicht, persönlich vor Ort überzeugen und so neue Mitglieder gewinnen zu können.

Nach der Übernahme der DIALOG versiebenfachte sich die Anzahl nach eigenen Angaben auf 780 Fachbetriebe, von denen circa ein Drittel Mischbetriebe sind. Gerade erst hat die BestAkustik ihre vier Regionaltreffen mit über 100 teilnehmenden Unternehmen hinter sich gebracht, dabei natürlich viele ihrer Mitglieder kennengelernt, viel über Visionen und vor allem über die neuen Möglichkeiten gesprochen: Marketing, Akademie und das Cross-Selling Konzept DEIN BASSS (ja, mit drei S).

Dass sich die BestAkustik gern als Verkaufsgemeinschaft versteht, betont der geschäftsführende Gesellschafter Florian Lohmeir, selbst Hörakustiker-Meister immer wieder gern: „Wir möchten unsere Mitglieder bestmöglich beim Verkaufen unterstützen. Danach richtet sich bei uns vieles aus. Der optimierte Einkauf ist daher nur ein Teil unserer Leistungen.“ Gemeinsam mit Lohmeir führen Thomas Maisch und Jörg Hochleitner die Geschäfte der BestAkustik.

Lösungen und Konzepte

Und tatsächlich ist das Portfolio an Lösungen für diese Philosophie sehr groß: Eine Demo-Stele fürs Fachgeschäft, die einen Windstrom, erzeugt, ein ReinhörTower, an dem Hörsystemfeatures vorgeführt und – für Musiker interessant – sogar Musikinstrumente angeschlossen werden können oder aber ein Würfelboard, ein mit Videos kombiniertes Infotainmentregal, an dem verschiedene Modelle vorgestellt werden können.

Und neben diesen praktischen Sachen gibt es jede Menge Verkaufs- und Marketingkonzepte. Allen voran die Exklusivvermarktung der Hörsystemmarke REXTON von WS Audiology, die BestAkustik von der DIALOG quasi geerbt hat. Darüber hinaus wartet BestAkustik in Sachen Kundenbindung mit den Versicherungs- und Servicepaketen von Save2Hear und Easy2Hear auf. Fehlen darf natürlich auch nicht ein IdO-Kompetenzfeld, dass sich hinter dem Siegel „Im-Ohr Spezialist“ verbirgt. Dass sich die BestAkustik gern als „Verkaufsgemeinschaft“ versteht, zeigt sich außerdem noch beim Cross Selling-Konzept DEIN BASSS.

Dein BASSS – die Vielfalt der Akustik

Die Zielgruppen von DEIN BASSS
Die Zielgruppen von DEIN BASSS

Hier geht es vor allem darum, das Berufsbild des Hörakustikers vor allem auch für neue Kunden ganzheitlicher und attraktiver zu präsentieren. Das Angebot im Fachbetrieb soll durch strukturiert aufgearbeitete Produktlösungen und eine attraktive Darstellung erweitert werden.

Wer sich auf der Webseite dein-basss.de umschaut, sieht gleich, dass Besucher und Interessenten in erster Linie auf ihren Bedarf hin angesprochen werden. Die Produkte dahinter sind größtenteils bekannt, dennoch zeigt die Struktur und Ansprache, dass Hörakustik auch jenseits der Hörgeräte anders aussehen kann – und künftig auch muss.

„Wir tüfteln seit knapp zwei Jahren an dem Konzept und haben es schon seit einiger Zeit mit zehn Fachbetrieben im Test. Bei diesem Thema geht es ja schließlich um eine Bereicherung des Angebotes eines Hörakustikers. Wir haben aus der Praxis auch nochmal viel gelernt und anschließend optimiert. Nun geht’s für unsere Mitglieder los“ freut sich Lohmeier.

Ein gewollter Effekt hinter DEIN BASSS ist auch, den Arbeitsalltag für Mitarbeitende und potenzielle, neue Azubis abwechslungsreich und attraktiv zu machen. „Wir müssen den Beruf auch ein bisschen cooler machen. Schließlich soll der Beruf, den man lernt, auch nach außen hin attraktiv und im Alltag vielfältig sein“ sagt Lohmeir. „Man kann dem Fachkräftemangel nur entgegenwirken, indem man Fachkräfte ausbildet. Und für die soll der Beruf so spannend wie möglich sein“. Dass DEIN BASSS sicher keine Cashcow ist, liegt auf der Hand, aber als eine Art Investition in die Zukunft kann es allemal gesehen werden. Die Inhalte können vor Ort in beliebiger Tiefe umgesetzt und regional vermarkt werden.

Nach DIALOG klingt das alles nicht mehr, was es vermutlich auch nicht soll. Gezeigt hat sich vielmehr, dass viele Mitgliedsunternehmen nach der Übergabe eben nicht die „Gunst der Stunde“ genutzt haben, um die Einkaufsgemeinschaft zu wechseln. Sicher haben nicht wenige Unternehmer Anlass gehabt, sich am Markt nach Alternativen umzuschauen. Dass allerdings ein Großteil geblieben ist, zeigt, dass die Richtung für viele stimmen mag.