WHO-Umfrage: Wie wichtig sind Hörgeräte?

Die Weltgesundheitsorganisation – kurz WHO – rechnet damit, dass sich die Anzahl der weltweit benötigten medizinischen Hilfsmittel (aktueller Stand: 1 Milliarde) bis zum Jahr 2050 verdoppeln wird. Das Traurige dabei: Laut WHO haben nur 10% der bedürftien Menschen Zugang zu Hilfsmitteln. Das soll sich ändern. Deshalb führt die WHO aktuell eine globale Umfrage zu den weltweit 50 bedeutendsten Hilfsmitteln durch. Mit dieser Umfrage will die WHO ihre Mitgliedsstaaten bei der Entwicklung von Programmen, die eine adäquate Hilfsmittelversorgung ermöglichen, unterstützen. Die aus der Umfrage gewonnenen Informationen sollen dazu dienen, eine Prioritätenliste zu erstellen. Diese Liste wird „WHO Priority Assistive Product List“ genannt. 

Die Umfrage wurde in den 50 meistgesprochenen Sprachen veröffentlicht. Somit können die Fragen auch auf Deutsch beantwortet werden. Zum Teilnehmerkreis zählen nicht nur Mitglieder der Hörgeräte-Branche (z.B. Hörgeräteakustiker) und hörgeminderte Menschen, sondern auch deren Familien- und Bekanntenkreis. Schließlich bedarf es einer breiten Umfrage-Beteiligung, um Hörgeräte international adäquat zu priorisieren. Die WHO-Umfrage endet am 3. März 2016, dem Welttag des Hörens.

Welttag des Hörens 2016 

Orientierung und Sicherheit im Alltag, nette Gespräche mit Freunden und der Familie oder das Hören der Lieblingsmusik, um vom Alltagsstress abzuschalten - das Alles ermöglicht uns unser Gehör. Der Hörsinn vermittelt unserem Leben Sinn, denn er gewährleistet uns Lebensqualität. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihr Gehör schützen (siehe: Gehörschutz) und im Falle einer Schwerhörigkeit bestmöglich von einem HNO-Arzt und Hörgerätekaustiker versorgt werden. Um möglichst viele Menschen über die Bedeutung guten Hörens zu informieren und für die Themen Hörminderung und Hörgeräte zu sensibilisieren, wurde der Welttag des Hörens ins Leben gerufen. War erwartet Sie am 3. März 2016 beim Welttag des Hörens im Universitätsklinkum Heidelberg? Zahlreiche Vorträge und Workshops u.a. zu folgenden Themen:

Haben Sie kein Angst vor Hörgeräten!

Laut Jan Löhler vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte existiert eine gravierende Hörgeräte-Unterversorgung. Schätzungen zufolge leben 20 bis 30 Prozent Erwachsene mit einem eingeschränkten Hörvermögen. Bei den über 65-Jährigen konstatieren Ärzte bei mehr als 40 Prozent eine relevante Schwerhörigkeit. Löhler hierzu: „Für die Schwerhörigen wird viel zu wenig gemacht. Es gibt keinen strukturierten Plan für die Früherkennung und Betreuung der Patienten.“ Durch die Folgen der Schwerhörigkeit – u.a. Verlust der kognitiven Leistung, Stürze, Depressionen, Berufsunfähigkeit – entstehen volkswirtschaftliche Kosten in Höhe von 2,5 Milliarden Euro pro Jahr. Fachleute raten Ihnen deshalb, schlechtes Hören nicht einfach zu ignorieren. Je später Sie als schwerhöriger Mensch ein Hörgerät erhalten, umso schwerer fällt die Umstellung und die Anpassung der Hörhilfe. Das Gehirn verlernt nämlich rasch, mit akustischen Eindrücken umzugehen. Wenn Sie also erste Anzeichen bei sich selbst beobachten, suchen Sie bitte einen Hörgeräteakustiker auf und nehmen Sie an einem Hörtest teil.