Schwerhörigkeit im Beruf

Dr. Beckstein über Hörgeräte im Berufsleben

Seinen ersten Hörsturz erlitt Dr. Beckstein im Jahr 2004 – ausgerechnet im Rahmen einer Geburtstagsfeier mit zahlreichen Gästen. Zu dieser Zeit stand er als stellvertretender Ministerpräsident vollends im Berufsleben und in seiner Position auch ständig in der Öffentlichkeit. Unmittelbar nach dem Hörsturz begab er sich direkt in ärztliche Behandlung – Diagnose: Hörsturz.

Dr. Beckstein erzählt von seinem ersten Hörgerät, das ihm ermöglichte, weiter seinem Beruf nachzugehen

Dank Hörgerät ging es weiter im Beruf: Günther Beckstein über die Wichtigkeit guten Hörens im Berufsleben.

„Ich bin schwerhörig. Aber es gehört zum normalen Leben, dass man auch mit Behinderungen fertig wird.“

Für jemanden in seiner Position stellte sich dann natürlich die Frage: Wie geht man am besten damit um? Verstecken? Offensiv mitteilen? In Rücksprache mit seiner Familie entschied sich Dr. Beckstein für zweiteres. Seit der Pressekonferenz, auf welcher er sein erstes Hörgerät der Öffentlichkeit präsentierte, fordert er auch immer wieder aufs Neue dazu auf, sich rechtzeitig um um sein Hörvermögen zu kümmern. Schließlich habe er die Erfahrung gemacht, dass gutes Hören auch eine Kopfsache ist. Zögert man den Besuch beim Akustiker heraus, passiert es schnell, dass das Hirn das Hören verlernt und so der spätere Anpassungsprozess eines Hörgeräts mühsam werden kann.

„Jeder soll sich darum kümmern – und zwar nicht erst, wenn er gar nichts mehr hört. Man muss es frühzeitig überprüfen, indem man Hörtests macht. Je eher man ein Hörgerät braucht und je eher man es tatsächlich auch verwendet, desto geringer sind die Schwierigkeiten.“

Für Dr. Beckstein ist es eindeutig: Gut hören zu können ist, nicht nur in seinem, sondern im Berufsleben allgemein, von größter Wichtigkeit. Auch falsche Scham ist hier nicht angebracht: Nicht wie bei Brillen auf die Optik, sondern rein auf die Funktion des Hörgeräts kommt es an. Auch der Weg in die Einsamkeit ist ein Fehler, den viele Menschen gehen, glaubt er. Weil man schlecht hört darf man nicht aufhören, am gesellschaftlichen Leben zu partizipieren. In der heutigen Zeit können Medizin und Technik so viel leisten, dass man sich nicht mit schlechtem Hören zufrieden geben muss – so sagt Dr. Günther Beckstein zum Thema Hörgerät:

„Darum sage ich den Menschen, sie sollen die Chancen der Technik nutzen, zumal sich die Krankenkassen recht gut an den Kosten beteiligen.“