5 Tipps im Umgang mit Ihren Hörgeräten

Es gibt keinen Zweifel daran, dass Hörgeräte schwerhörigen Menschen das Leben erleichtern und die Lebensqualität aufrechterhalten. Allerdings sollten Sie dabei Folgendes bedenken: Hörgeräte sind heutzutage zwar klein und unscheinbar, ihre Funktionalität hingegen ist umso komplexer, denn die Hörgeräte-Technologie befindet sich auf einem sehr hohen Niveau. Gehen Sie also auf Nummer sicher und beachten Sie folgende 5 Tipps im Umgang mit Ihrem Hörgerät, um von Ihrer Hörhilfe bestmöglich zu profitieren.

Unbestritten: Ein Leben mit Hörgeräten bedeutet mehr Lebensqualität.

Der erste Tipp mag banal klingen und dennoch ist es der Tipp, der am häufigsten missachtet wird. Somit nennen wir ihn gerne zuerst und schenken ihm dadurch besonderes Augenmerk: Tragen Sie Ihr Hörgerät! Es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen. In der Regel bemerken Mitmenschen die Hörhilfen nicht einmal. Es sind die Hörgeräte-Träger selbst, die sich unter Druck setzen. Nehmen Sie die Hilfe Ihres Hörgeräts bzw. Implantats in Anspruch und genießen Sie einfach Ihr Leben. Kopf aus, Hörgerät an!

Der zweite Tipp lautet: „Kleben“ Sie an den Lippen Ihres Gesprächspartners! Gewöhnen Sie sich Kommunikationsstrategien wie fokussiertes Lippenlesen an. Dadurch können Sie noch leichter Gespräche führen.

Der nächste Tipp erfordert anfangs sicher etwas Mut. Aber Mut wird bekanntlich immer belohnt! Seien Sie aktiv und verstecken Sie sich nicht! Wenn Sie neue Bekanntschaften schließen, machen Sie kein Geheimnis daraus, dass Sie Hörgeräte-Träger sind und bitten Sie Ihre Gesprächspartner darum, Sie während des Gesprächs immer anzuschauen. So kann Ihnen das Lippenlesen die Kommunikation erleichtern. Freunde mögen vielleicht aus Gewohnheit zwischendurch diese Bitte vergessen, weil sie Ihr Hörgerät nicht so wahrnehmen, wie Sie es selbst tun. Trauen Sie sich ruhig, Ihre Freunde daran zu erinnern, dass Sie sich während des Gesprächs nie mit dem Gesicht von Ihnen abwenden. Und zu guter Letzt: Fragen Sie auch in öffentlichen Einrichtungen wie z. B. einem Theater nach, ob es für Sie weitere Hörhilfen wie z. B. induktive Höranlagen gibt. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

Des Weiteren müssen Hörgeräte natürlich auch gut gepflegt werden. Die kleinen Helferlein müssen täglich Höchstleistungen erfüllen, um Ihre Lebensqualität aufrecht zu erhalten. Wertschätzen Sie diese Leistung mit guter Pflege. Reinigen Sie Ihre Hörhilfe täglich mit einem trockenen Tuch und nehmen Sie über Nacht die Batterien aus dem Gerät, damit der Innenraum „austrocknen“ kann. Bewahren Sie Hörgeräte bzw. Implantate immer in einem kühlen und trockenen Raum auf. Badezimmer sind absolutes Tabu! Hüten Sie Ihren „Hör-Schatz“, er wird es Ihnen danken und Sie dementsprechend gut durch den Alltag bringen.

Der letzte und wichtigste Tipp: Gut Ding will Weile haben! Seien Sie nicht zu streng mit sich selbst und gestehen Sie sich und Ihrem Körper die Zeit zu, die Sie benötigen, um sich an die neue Hörhilfe zu gewöhnen. Der Hörgeräteakustiker (siehe auch: „Hörgeräteakustiker auf dem Prüfstand“) Ihres Vertrauens wird Sie dabei unterstützen, das Hörgerät optimal einzustellen. Es kann gut sein, dass Sie dafür zwei bis drei Mal Hilfe aufsuchen müssen. Aber das ist OK und völlig normal. Auch bei einer Brille oder bei Kontaktlinsen müssen immer wieder Anpassungen durchgeführt werden. Sie werden sehen, wenn die Eingewöhnungsphase überstanden ist, werden Sie Ihre Hörhilfe nie wieder missen wollen. Diese Behauptung bestätigt auch die Online-Umfrage „Wieder ganz Ohr“ von Stiftung Warentest. Hierbei wurden knapp 2.800 Teilnehmer befragt. Das Ergebnis: 73% der Befragten sind mit Ihrem Hörgerät (sehr) zufrieden. Ein Umfrageteilnehmer schrieb ergänzend: „Ich bedauere alle, die schlecht hören und aus Scham oder welchen Gründen auch immer kein Hörgerät tragen“ (siehe ausführlicher: „Stiftung Warentest: große Mehrheit zufrieden mit Hörgeräten“). Also, machen Sie den ersten Schritt, der Rest wird von selbst gut!