Das Mitglieder-Treffen der GlobalEinkauf – Eindrücke und Interview

Das Mitglieder-Treffen der GlobalEinkauf – Eindrücke und Interview

Inhalte, Diskussion und Austausch - der persönliche Kontakt untereinander und mit den Referenten ist den Mitgliedern von GlobalEinkauf wichtig.

Hamburg, leicht diesig. Na klar. Und dann noch Freitag der 13. (April). Die Zukunft sieht allerdings anders aus. Dessen sind sich die Mitglieder und das Team von Global Einkauf an diesem Tag mehr als einig. Heute ist das Mitglieder-Event der Gruppe. Neue Technologien, viele Initiativen für die Mitglieder in der Pipeline. Und Hamburg antwortet prompt. Am Nachmittag zeigt sich die Sonne.

Man kennt ihn nicht anders. Werner Lipski ist eine Frohnatur. Gut gelaunt, nicht überdreht, fokussiert. Klar und direkt in seinen Aussagen. Seit knapp 15 Jahren nun führt er die Leistungsgemeinschaft GlobalEinkauf mit Sitz in Stade. Zuvor war er viele Jahre im Außendienst für einen Hersteller. Dann entschied er sich für die Selbständigkeit und führte bis zuletzt neun Hörakustik-Geschäfte. Die verkaufte er vor fünf Jahren. GlobalEinkauf lief die ganze Zeit parallel. Bis heute. Wir trafen Herrn Lipski schon am Vortag.

Herr Lispki, wie hat sich denn GlobalEinkauf in den letzten Jahren entwickelt.

Werner Lipski: Ich war mit meinen damaligen Geschäften das erste Mitglied. Heute haben wir mehr als 150 Fachbetriebe in unseren Reihen. 40 Prozent unserer heutigen Mitglieder sind schon mehr als zehn Jahren bei uns. Wir haben in den letzten Jahren gut gewonnen. Und natürlich auch mal Mitglieder verloren. So ist das nunmal. Als Mitglied bei GlobalEinkauf bleibt man selbständig. Als Hörakustiker tätig man wie bisher seine Bestellungen direkt beim Hersteller. Dieser Kontakt geht also nicht verloren. Individuelle Pakete sind ebenso möglich. Es gibt bei uns beispielsweise auch keinen Mindestumsatz und auch keine Beiträge. Diese Freiheiten schätzen unsere Mitglieder.

Werner Lipski

Hilft Ihnen die Erfahrung als Unternehmer in der Hörakustik?

Werner Lipski: Ich kenne die betrieblichen Abläufe und kann gut einschätzen, wann ein Geschäft gut läuft, und wann nicht. Das Wichtigste ist das Gespür für die Kunden und Mitarbeiter. Beide sollen sich wohlfühlen, Erfolge erleben und zufrieden sein. Die Industrie-Seite hingegen kenn ich ebenfalls sehr gut. Das ist für unsere Mitglieder und GlobalEinkauf ebenfalls häufig von Vorteil. Es hilft einige Entscheidungen und Entwicklungen zu verstehen und natürlich auch bei den Verhandlungen.

"Über die Audiologie redet ja kaum noch einer.“

Werner Lipski

Wo sehen Sie wesentliche, zukunftsentscheidende Themen für unseren Markt?

Werner Lipski: Ach, ich bin ja eigentlich sehr pragmatisch. Klar sind Themen wie Vernetzung und Akku-Lösungen gut und wichtig. Für Kunden heute und vor allem für morgen. Über die Audiologie redet ja kaum noch einer. Ich bin ein großer Fan von Im-Ohr-Hörsystemen. Ganz einfach deshalb, weil wir damit in unseren Betrieben die besten Erfahrungen gesammelt haben. Zu Spitzen haben wir 30 Prozent IdOs gemacht. In diese Richtung können wir als Markt gehen. Vor allem heute, wo vieles digitalisiert ist und die Prozesse beim Hersteller sehr schlank sind. Ich kenne natürlich auch die Grenzen, aber mit ein bisschen Übung und dem Willen, kann man den Kunden schließlich das geben, was sie sich wünschen. Eine einfache, dezente Lösung, die keiner sieht, und die gut funktioniert.

"Zu Spitzen haben wir 30 Prozent IdOs gemacht.“

Werner Lipski

Hochkarätige Redner beim Global Mitglieder-Treffen

Herr Lipski eröffnet die Veranstaltung mit den Worten: „Na da haben wir ja einiges vor“. Einmal im Jahr treffen sich die Mitglieder. Abends kommen die Themen beim gemeinsamen Abendessen nochmal auf den Tisch. Vorträge und Austausch, ein eher klassisches Programm könnte man sagen, das aber sehr gut aufgeht. Es sind schließlich die individuellen, ausgeklügelten Lösungen in den Betrieben, um die es geht.

Horst Warncke: Opn – es geht weiter. Neuer Erkenntnisse, neue Bauformen.

Sichtlich stolz über die sehr guten Ergebnisse der neuen Studien über das Opn - Horst Warncke von Oticon.

Horst Warncke präsentiert eine Vielzahl an Studien. Insgesamt 18 Studien sind es, davon sind derzeit acht veröffentlicht. Ein weltweites Netzwerk von Universitäten sei daran beteiligt.

Als Oticon das Opn zum EUHA Kongress 2016 einführte, war der Markt eher skeptisch. Man verabschiedete sich von der bewährten „Richtkeule“, lieferte die Umgebung als individuelle Balance zwischen den akustischen, lokalisierbaren und störenden Geräuschen. Der Kunde entscheidet wieder selbst, wem er zuhören will. Das Opn ist seitdem in den Preisklassen 1, 2 und 3 der Renner und verhalf dem Unternehmen zu neuen Marktanteilen.

Verglichen mit dem Alta2 Pro liefert das Opn, besser gesagt der OpenSound Navigator, 20% weniger Höranstrengung, 20% mehr Merkfähigkeit und ein 30% besseres Sprachverstehen. Diese damaligen, ersten Aussagen, die auf eigenen Studien beruhten, wurden anhand neuer, externer Studien bestätigt und sogar übertroffen. Eine der neuen Erkenntnisse ist auch, dass die Senkung der Höranstrengung auch einen Nutzen für Tinnitus-Kunden darstellt.

Zitat: „Uns geht es darum, Ihnen hochwertige audiologische Lösungen zur Verfügung zu stellen. Man muss den Nutzen spüren.“

Sascha Haag: Neue Hörsysteme und OVP Stimmdetektion

Sascha Haag von Signia präsentiert die Vorzüge von OVP und das neue Pure Charge&Go.

Präsentiert wird eine Studie, die mit dem Hörzentrum Oldenburg durchgeführt wurden. Sie ging der Frage nach, inwieweit Hörgeräteträger, die bisher mit der eigenen Stimme unzufrieden waren, mit OVP zufriedener sind. Fakt: 75% sind es.

Und das ohne Kompromisse beim Klang, auch unabhängig von der akustischen Ankopplung. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt nun eine weitere Studie Northern Colorado, USA (Matthias Fröhlich). Alles neu macht der Mai. Neue Nx Produkte werden noch angekündigt: das Silk 7 Nx, 5 Nx, 3 Nx und CROS Silk Nx und Insio CIC/ IIC Nx.

Dann wird es schon praktisch. Man diskutiert Aussagen der Mitglieder: „Aktiviertes OVP und geschossene Click Sleeves sind besser als offene Click Sleeves und deaktivtiertes OVP“ oder „Das Pure Charge&Go, mit P-Hörer und Otoplastik sind ein perfekter Bluetooth-Kopfhörer. Die Klänge des AudioStreaming lassen sich einstellen, Bässe- und Höhenausgleich. Ebenfalls das Mischverhältnis der Mikrofone“.

Last, but not least: Signision Sentibo

Das Vortragsprogramm wird schließlich durch Signison – Sentibo vollendet. Sandra Kappner und Andreas Jesse präsentieren ihr System zur Messung kognitiver Fähigkeiten. Der Ansatz: 83% der Kunden sind hörentwöhnt. Sehr häufig können diese Kunden also die Unterschiede zwischen den Preisklassen nicht erkennen. Sentibo setzt an dieser Stelle an. Das speziell entwickelte Hörtraining trainiert die Geräuscherkennung, das räumliche Hören, Lautstärkeerkennung und Sprachdifferenzierung.