Deutscher Hörgerätemarkt weiter im Aufwind

Der Markt für Hörgeräte in Deutschland im ersten Halbjahr 2016 positiv.


Laut aktueller Ergebnisse der Gesellschaft für Konsumforschung, GfK, wurden zwischen Januar und Juni 2016 in Deutschland 626.000 Hörgeräte verkauft. Das entspricht einem Anstieg der Nachfrage von 6,3 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015. Im Jahr 2015 wurden insgesamt 1.175.000 Geräte im Wert von 1,28 Milliarden Euro angepasst und ausgeliefert. Der Umsatz im ersten Halbjahr 2016 betrug 705 Millionen Euro.

Kleine Modelle im Aufwind

Signia Silk

Kleine Hörgeräte-Konzepte wie das IdO-Modell Signia Silk revolutionieren den Markt.

Im Fachhandel zeichnet sich ein Wechsel des Modellangebots ab: So lösen die deutlich kleineren Receiver-in-Canal-Geräte (kurz: RIC-Hörgeräte, siehe auch im Ratgeber Hörgeräte Bauformen) die klassischen Hinter-dem -Ohr getragenen Geräte als bisher umsatzstärkste Gruppe ab. Sie stellten im ersten Halbjahr 45 Prozent des Gesamtumsatzes (Vorjahreswert: 43 Prozent, Umsatzwachstum 2016 zu 2015 in der Vergleichsperiode: 13 Prozent). Am dynamischsten wächst weiterhin das Segment der Hörgeräte, die im Ohr getragen werden (IdO). Der Umsatz mit diesen Geräten wuchs im ersten Halbjahr um 36 Prozent auf einen Gesamtumsatzanteil von 12 Prozent. Diese Modelle werden nach der Form der Gehörgänge angefertigt, sind daher besonders komfortabel und für Andere kaum sichtbar.

Zum 61. Hörgeräte-Kongress der EUHA stellte der Hersteller Sivantos ein in dieser Gruppe neues Produktkonzept vor, das Signia Silk. Dieses besteht aus einer festen Schale und passt sich durch einen Silikon-Aufsatz, dem sogenannten Click-Sleeve, dem Gehörgang an. Der Vorteil: Im-Ohr-Modelle können dank diesem Ansatz sofort und ohne Fertigungswartezeiten ausgestestet werden.

Höhere Preise sprechen für bessere Versorgungsqualität

Der über alle Hörgerätekategorien erzielte Durchschnittspreis ist in der ersten Jahreshälfte auf 1.126 Euro Brutto gewachsen (2015: 1.092 Euro). Die bisher ausgewerteten GfK-Daten sprechen dafür, dass sich das Marktwachstum der ersten sechs Monate auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird. Filialisten und inhabergeführte Geschäfte stehen zukünftig vor der Herausforderung, ihre Angebote und Produkte noch spezifischer an den verschiedenen Kundengruppen auszurichten. Eine ähnliche Entwicklung ist bereits im Markt für Augenoptik zu beobachten.