Hörakustik: ein Handwerk zwischen High Tech und Beratung

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Nach dem Abitur Ausbildung mit Perspektive

Mainz, 1.6.2016. Abi in der Tasche, aber doch keine Lust auf Uni? Für Schulabgänger ist die Berufsorientierung als Entscheidung fürs Leben eine Herausforderung. Wie wäre es also mit einem Beruf mit Anspruch und Abwechslung? Beispiel Hörakustiker – ein Gesundheitshandwerk
mit vielfältigen Anforderungen.

Angehende Hörakustiker sollten ausgeprägte soziale Kompetenz mitbringen genauso wie Interesse an medizinischen und physikalischen Themen. Gefragt ist außerdem eine Portion handwerkliches Geschick.

„Diese Kombination – das Arbeiten mit den Menschen und die anspruchsvolle technische Seite – hat mich aus den Socken gehauen“, sagt Vanessa Neumann, die sich nach dem Abitur für die Ausbildung zum Hörakustiker entschieden hat. Abitur ist keine Voraussetzung, mittlerweile aber hat es jeder zweite Hörakustik-Auszubildende.

„Der Beruf des Hörakustikers ist sehr vielseitig“, sagt Marianne Frickel, Präsidentin der biha und selbst Hörgeräteakustikmeisterin. „Zusätzlich hat der Beruf eine starke psychologische Komponente. Menschen mit Hörproblemen fühlen sich häufig von der Außenwelt abgeschnitten. Der Hörakustiker hilft ihnen, wieder am Leben teilzuhaben. So erhalten sie ein großes Stück ihrer Lebensqualität zurück.“

Und so wird’s gemacht: Zuerst bestimmt der Hörakustiker mit einem Hörtest das individuelle
Hörprofil des Kunden, danach hilft er bei der Auswahl der geeigneten Hörsysteme. Er nimmt
sich Zeit für die Gespräche. Mit einem Abdruck vom Ohr des Patienten fertigt er Maßohrstücke an. Hier ist äußerste Präzision gefragt. Schließlich folgt die Anpassung des Hörsystems an den ganz individuellen Hörverlust in mehreren Schritten, vor allem mit digitaler Hilfe. Hörakustiker ist ein Beruf mit vielen Facetten. Drei Jahre dauert die duale Ausbildung, die abwechselnd im örtlichen Ausbildungsbetrieb und der Akademie für Hörgeräte-Akustik in Lübeck absolviert wird. Der Beruf des Hörakustikers ist zukunftssicher, es herrscht Vollbeschäftigung mit langfristigen Perspektiven. Der erste Meilenstein ist die Gesellenprüfung nach drei Jahren. Sehr oft haben die jungen Gesellen bereits zum Zeitpunkt ihrer Prüfung

Qualifizierte Hörakustiker in Ihrer Nähe

einen festen Arbeitsvertrag in der Tasche und werden direkt von ihren Betrieben übernommen. Dazu gibt es in diesem Gesundheitshandwerk ein breites Fortbildungsangebot: zum Beispiel zum Tinnitus-Spezialisten oder zum Spezialisten für Kinder, dem Pädakustiker. Mit ein paar Jahren Berufserfahrung kann der Hörakustiker die Meisterprüfung machen und einen eigenen Betrieb eröffnen. Und wer doch noch studieren möchte, hat die Möglichkeit nach bestandener Gesellenprüfung einen Bachelor-Studiengang in Hörakustik zu belegen.  

Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk
Mit circa 6.000 Hörakustiker-Betrieben und rund 14.500 Hörakustikern versorgt das Hörakustikhandwerk etwa 3,5 Millionen Menschen in Deutschland mit qualitativ hochwertigen, volldigitalen Hörsystemen. Die Bundesinnung der Hörgeräteakustiker KdöR (biha) vertritt die Interessen der Hörakustiker in Deutschland.

 

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