Höranstrengung mittels Technologie minimieren

Höranstrengung mittels Technologie minimieren

Ein Ziel moderner Hörgeräte: Höranstrengung entgegenwirken

Maßgeblich für optimales Verstehen durch Hörgeräte ist nicht alleine die Verstärkung bestimmter Frequenzen. Mittlerweile ist bekannt, dass der Grad der Höranstrengung einen wichtigen Einfluss darauf hat, wie gut eine Person in herausfordernden Situationen zurechtkommt. Ist das Gehirn mit Geräuschen überfordert, tut es sich schwer, relevantes, insbesondere Sprache, herauszufiltern. Wird das Gehör schlechter, kann diese Überforderung auch zunehmend im Alltag auftreten. Das Ziel der Entwicklung moderner Hörgeräte: Der wachsenden Höranstrengung bestmöglich entgegenwirken.

Die intelligenten Hörsysteme Oticon Opn und Signia Pure X minimieren die Höranstrengung nachweislich.

Der negative Einfluss durch überhöhte Höranstrengung auf das Verstehen ist mittlerweile durch verschiedene Studien belegt und daher zentrales Thema vieler Hörgerätehersteller.

Die Ansätze sind unterschiedlich, das Ziel ist dasselbe: möglichst natürliches Hören, das die NutzerInnen der Hörgeräte nicht überfordert. Um das zu erreichen, passen sich moderne Hörgeräte automatisch an eine Vielzahl von Geräuschsituationen an. 

So wirken Hörgeräte-Hersteller Höranstrengung entgegen

Der Hersteller Oticon nennt seine Strategie BrainHearing. Die Idee: Unser Gehirn entscheidet, welche Klänge für uns relevant sind und hebt diese für uns hervor. Statt wichtige Klänge schon im Hörgerät zu definieren und dem Gehirn diese Aufgabe abnehmen zu wollen, soll dem Hörgeschädigten der Zugang zum gesamten Klangspektrum ermöglicht werden. So kann das Gehirn weiterhin selbst entscheiden, was wichtig ist.

Die Hörgerätefunktion OpenSound Navigator reduziert die Höranstrengung.  
© Oticon

Signia setzt vor allem auf die situationsbedingte Anpassung der Geräuschkulisse und konnte so eine nachweisliche Minderung der Höranstrengung erzielen. Durch Störlärmanagement und Richtmikrofonie passen sich die Hörsysteme sofort an die veränderte Situation an. Die neuste Entwicklung ist Dynamic Soundscape Processing in Kombination mit einem integrierten Bewegungssensor. Dieses Zusammenspiel ermöglicht es dem Hörgerät, noch gezielter zu erkennen, in welcher Geräuschumgebung es sich befindet und automatisch in die jeweilige zu wechseln.

Zukunftsaussicht: Hörgeräte mit automatischer Stresserkennung

Momentan liegt der Fokus auf der Erkennung jener Hörsituationen, die zu einer Überforderung des Gehirns führen. Um zu entscheiden welche Geräusche als Stressfaktor gewertet werden, haben sich vor allem zwei Verfahren als erfolgreich herausgestellt: Die Messung der Hirnströme (EEG) und die Veränderung der Pupillengröße (Pupillometrie) unter verschiedenen Geräuscheinflüssen. Langfristig sollen Hörgeräte selbst erkennen können wann der Hörgeschädigte unter Stress steht, ohne voreingestellte Hörprofile vergleichen zu müssen – doch das ist noch Zukunftmusik.

Hörakustiker beraten Sie gerne individuell zu den Themen Höranstrengung und Abhilfe schaffen mit Hörgeräten.


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