Wenn man an den Verkauf von Hörakustik-Fachgeschäften denkt, fallen einem auf Anhieb zwei drei Namen internationaler Konzerne und Filialisten ein, die in der Vergangenheit diesen Akquisitionsmarkt dominierten. Die Konsolidierung des Marktes schreitet voran. Vielerorts und immer wieder mal. Das Hörakustikernetzwerk oton & friends weitet nun seine Aktivitäten mit dem Ankauf von Hörakustik-Fachbetrieben aus. Wir trafen uns daher mit Geschäftsführer Andreas Roberg in Hamburg.
OTON-Initiative „gemeinsame Wege“
Die Zeit der großen Übernahmen ist erstmal vorbei. Dennoch wurden in den vergangenen Jahren viele Hörakustik Fachgeschäfte an Ketten veräußert. Regional geprägte Hörakustiker-Marken verschwinden, und damit auch der Charme inhabergeführter Fachbetriebe.
„Diese Entwicklung hat uns aus Branchensicht und als erfahrene Hörakustiker Sorge bereitet.“
Seit diesem Sommer bietet OTON Invest inhabergeführten Fachgeschäften und deren Mitarbeitern eine neue Alternative für den Unternehmensverkauf an, nämlich die Hörakustik Fachgeschäfte im Sinne der eigenen Unternehmensphilosophie zu übernehmen und weiterzuführen. Bei dem Vorhaben werden die Mitarbeiter als die tragenden Säulen der Unternehmen, durch gute Strukturen und eine wertschätzende Unternehmenskultur unterstützt und gefördert.
OTON Invest Geschäftsführer Andreas Roberg während des Treffens mit Marco Schulz, Geschäftsführer meinhoergeraet.de
Start und Aussicht
Mit dem Ankauf von drei etablierten Hörakustik Fachgeschäften der Firma Müller Hörgeräte in Braunschweig und Wolfenbüttel setzte OTON Invest Anfang August den Startpunkt der erweiterten Strategie. Das erworbene Unternehmen mit seinem ehemaligen Inhaber Karl Müller, der auch Mitgründer der erfolgreichen Ausbildungsakademie in Lübeck war, steht als Sinnbild für das Vorhaben der OTON Invest GmbH.
Mittelfristig rechnet OTON Invest mit einem Potenzial von bis zu 200 Fachbetrieben. Eine Besonderheit ist außerdem, dass das Team von OTON Invest ausschließlich aus branchenerfahrenen Unternehmern besteht. Neben Andreas Roberg führt Christoph Saveur die Geschäfte des Unternehmens.
Für Hörakustik-Unternehmer stellt OTON Invest sicher eine spannende „Alternative“ dar. Eine Diskussion auf Augenhöhe ist durch das gemeinsame Interesse, das Unternehmen im Sinne der Inhaber*innen nachhaltig zu entwicklen und weiterzuführen, definitiv gegeben. In jedem Fall ist der Schritt von OTON auch marktpolitisch als positiv zu bewerten. Schließlich besteht der Markt aus deutlich mehr als nur zwei drei Namen.
Zum Weiterlesen:
Unerhört? „Hörakustiker bei Stiftung Warentest: Unerhört!“
Ihr Autor: Marco Schulz
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