Sommerhitze: So erhalten Sie Ihre Hörgeräte.

Sommerhitze: So erhalten Sie Ihre Hörgeräte.

Schmelzgefahr bei Hörgeräten?

Besteht tatsächlich. Allerdings nicht wie vielleicht angenommen während des Tragens, sondern erst ab Temperaturen jenseits der 100 Grad. Gut, dass solche Temperaturen am oder im Ohr anatomisch bedingt nicht anliegen. Denn auch wenn es draußen heiß wird und das Thermometer das 40°C-Strichlein erreicht, so passen sich Hörsysteme eher unserer Körpertemperatur als der Umgebungstemperatur an. Eine Gefahr, dass Hörsysteme am Ohr zu schmelzen anfangen und böse Verbrennungen nach sich ziehen, besteht demnach nicht.

Heiße Batterie sorgt für Funktionsausfall bei Hörsystemen

Anders sieht es natürlich bei der Funktionalität der Hörsysteme bei hohen Temperaturen aus. Abhängig von der Batterie, kann diese bei 40°C schon mal anfangen zu Streiken und die Hörsysteme setzen aus. Doch keine Angst, das Hörsystem ist dadurch nicht gleich kaputt. Sondern benötigt in erster Linie eine Abkühlung, bei der auch gleich der Funktionstest der Hörsysteme mit einer frischen Batterie gestartet werden kann. Übrigens kann ein Hut bei dieser Sommerhitze auch ihren Hörsystemen Schatten spenden und vor einer möglichen Überhitzung der Batterie schützen.

Schweiß als Auslöser von Hörgerätereparaturen

Der Blick ins innere eines Hörsystems zeigt, wo sich Feuchtigkeit ansammeln und entsprechende Funktionen beeinträchtigt werden können.
©Signia

Vielmehr sind die Begleiterscheinungen der Sommerhitze der Übeltäter, welche Hörsysteme in die Werkstatt führen können. Darunter zählen nicht nur die hohe Luftfeuchtigkeit, sondern vielmehr auch der eigene Schweiß. Die kleinen Salzkristalle in unserem Schweiß werden kapillarartig in das Hörsystem gesogen und können empfindliche Bauteile auf Dauer schädigen. Schlimmstenfalls droht ein Kurzschluss und damit ein wirtschaftlicher Totalschaden.

Wer dies umgehen mag und sich vor den möglichen Reparaturkosten schützen möchte, sollte sich bei einem Hörakustiker über die verschiedenen Trockensysteme informieren. Mit der Begutachtung der Ohren vor Ort können Hörakustiker die ausgehende Gefahr des Schweißes einschätzen und das geeignete Trockensystem empfehlen. Je nach System kann hier mit einmaligen Anschaffungskosten zwischen 20-100 EUR gerechnet werden. Im Vergleich zu einer möglichen Reparatur ein Schnäppchen, was sich bezahlt macht.

Regelmäßiges Trocknen der Hörsysteme beugt Reparaturen vor

Die Auswahl an Trockensystemen von Hörgeräten ist dabei vielfältig. So gibt es Becher, in welche die Hörsysteme mit geöffneter Batterielade mitsamt einer sogenannten Trockenkapsel gelegt und luftdicht verschlossen werden. Über Nacht entzieht die Trockenkapsel dabei die angesammelte Feuchtigkeit aus den Hörsystemen. Im Vergleich dazu gibt es auch elektrisches Trockenzubehör, die einer Stromversorgung bedürfen. In Kissenform oder als Box, mit oder ohne UV-Licht zur zusätzlichen Keim-Abtötung, geschlossen oder offen – hier ist die Erfahrung des Hörakustikers sprichwörtlich Gold wert und sehr zu empfehlen.

Kleiner Tipp: Auch Hörgeräteversicherungen können vor Reparaturkosten, die unter anderem durch Schweiß und Feuchtigkeit bedingt sind, schützen.