Verkaufte Siemens Hörgeräte-Sparte firmiert nun unter Sivantos

Sivantos Gruppe setzt auf Technologie.

Siemens SivantosDer Verkauf der Siemens Audiology Solutions an den schwedischen Finanzinvestor EQT und die deutsche Unternehmerfamilie Strüngmann ist mit der Gründung der Sivantos Gruppe am 15. Januar 2015 abgeschlossen, wie es auf der neuen Internetseite der Sivantos Gruppe heißt. Auch die Siemens AG ist nach wie vor an der Sivantos Gruppe mit circa. 10 Prozent beteiligt. Sivantos ist nun Lizenznehmer der Siemens AG und kann Hörgeräte unter der Marke „Siemens“ entwickeln und vertreiben. Die Sivantos Gruppe vertreibt außerdem wie auch die Siemens Audiology Solutions schon Hörgeräte der Marken Audio Service, A&M sowie Rexton. Mit einem Umsatz von knapp 700 Millionen Euro ist die Sivantos Gruppe weltweit einer der führenden Hersteller von Hörgeräten.

"SivantosDer bei EQT für die Transaktion zuständige Marcus Brennecke betont außerdem, dass EQT vollends hinter dem Management und den Mitarbeitern stehe. Sivantos solle Marktführer in Sachen Technologie werden. CEO der Sivantos Gruppe ist Roger Radke, der auch vorher schon der Siemens Audiology Solutions vorstand. „Vor uns liegen großartige Möglichkeiten, unser Geschäft voranzutreiben und unseren Kunden bahnbrechende Innovationen und erstklassigen Service zu bieten“, kündigt Radke an. CFO ist und bleibt ebenfalls Marcus Desimoni.

Wie sieht die Zukunft für Sivantos aus?

„Wir werden an den aktuellen Erfolg von binax, unserer neuesten Technologieplattform, anschließen und die Entwicklung intelligenter Produkte und Anwendungen weiter beschleunigen, die Menschen mit Hörverlust Vorteile verschaffen“, sagte Roger Radke kürzlich. Unmittelbar vor der Ankündigung des Verkaufes im November letzten Jahres führte das Unternehmen seine neue Technologieplattform namens Siemens binax ein, die das internationale Fachpublikum zur sehr beeindruckte. Mit der Einführung dieser Technologie setzte Siemens außerdem seinen Erfolgskurs der vorjährig eingeführten micon-Technologie fort. Technologisch können der Markt, Hörgeräteakustiker und Hörgeräteträger künftig auch weiterhin viel erwarten. Mittelfristig wird das Unternehmen die Marke „Siemens“ weiter führen können. Ähnlich wie auch die Bosch Siemens Hausgeräte Gruppe, denn auch hier hat der Münchner Siemens Konzern seinen Anteil Ende des vergangenen Jahres verkauft. Es ist außerdem davon auszugehen, dass Sivantos weiter Wachstumsmärkte entwickeln und bestehende Kernmärkte erfolgreich führen wird. Die Markenportfolio und die neu gewonnene Flexibilität wären hierfür prädestiniert. Ob der Einstieg in den Fachhandel auch in anderen Ländern denkbar ist, bleibt allerdings abzuwarten. Siemens hatte vor einigen Jahren die US amerikanische Kette Hear USA übernommen, die nun von Sivantos weitergeführt wird. 

Den ersten Versuch, die Hörgeräte-Geschäft zu verkaufen, hatte die Siemens AG bereits im Jahr 2010 unternommen. Der Verkauf kam seiner Zeit allerdings nicht zu stande, weil die Gebot der Finanzinvestoren und anderer Marktteilnehmern dem Konzern zu gering waren. Als Konsequenz wurde am Markt kurz nach dem Launch der damals neuen Technologien-Plattform BestSound Technology der Leitsatz "Siemens bleibt Siemens" geprägt, weitere Investitionen in neue Produkte und Technologien getätigt und das Geschäft in den Kernmärkten zum Teil neu ausgerichtet.

Die Sicht EQTs auf Sivantos

Für das Investmentunternehmen EQT stellt Sivantos ein Unternehmen dar, das im Healthcare Markt aktiv ist, allerdings nicht wie anderen Unternehmen an der häufig so wichtigen Investitionsfreundigkeit von Kliniken abhängig ist. Ganz im Gegenteil handelt es sich um eine Art Consumer Markt, der durch eine wachsende Anzahl älterer Menschen, eine immer lauter werdende Umwelt und damit immer früher eintretende Hörminderungen sowie durch eine zunehmende Akzeptanz von Hörgeräten bestimmt wird. Binaurale Signalverarbeitung und Verbindungsmöglichkeiten der Hörgeräte mit anderen Endgeräten stellen EQT zufolge künfitge Wachstumsfelder dar. EQT sieht daher den kommerziellen Ansatz, sprich den Vertrieb, die Investitionen in Forschung sowie eine schlanke Kostenbasis als treibende Faktoren.

 

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News meinhoergeraet.de - Verkauf Siemens Hörgeräte: EQT und Familie Strüngmann erhalten Zuschlag


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