2015 – der Hörgeräte-Boom hält an

Wie die GfK im jüngsten Handelsbericht zeigt, blieben die Zahlen für das Jahr 2015 auf einem konstant hohem Niveau. 

GfKAktuell veröffentlichte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), mit Sitz in Nürnberg, die Marktzahlen der Hörgerätebranche für das Jahr 2015. Die Spannung über die Entwicklung nach dem Rekordjahr 2014 ist groß. Schon im ersten Halbjahr 2015 konnte ein Plus von 0,3% in der Anzahl der verkauften Hörgeräte verzeichnet werden. Dies relativierte sich im zweiten Halbjahr. Zudem konnte eine Absenkung des Durchschnittspreises um 5% auf 1.086,45 EUR brutto im Vergleich zu 2014 mit 1.125,40 EUR, ermittelt werden, was sich mit einem Umsatzverlust von 4% am Gesamtmarkt auswirkte. Insgesamt wurden in Deutschland 1.175.000 Hörgeräte verkauft. Dies stellt, im Vergleich zum Vorjahr mit 1.181.500 Stück, einen minimalen Einschnitt von 0,5% dar. Trotz der leichten Abwärtsbewegung entwickeln sich die Zahlen stetig und blieben 2015 auch weiterhin auf hohem Niveau. 

GfK: Trend geht zu kleinen Hörgeräte 

GFK-Hörgeräte-2015

Gemeint sind hier die Bauformen der In-dem-Ohr Hörgeräte (IdO) und RIC-Geräte (receiver-in-the-channel), bei dem der Lautsprecher direkt im Gehörgang sitzt während das Gehäuse hinter dem Ohr platziert wird). Anhand der Zahlen lässt sich erkennen, dass die klassische Hörgerätebauform (HdO) um knapp 5% in Stück und Wert verloren hat. Insgesamt wurden im Vergleich zum Rekordjahr 2014 in Deutschland 3,5% mehr RIC-Geräte in Stück verkauft bei gleichzeitiger Reduzierung des Durchschnittspreises um knapp 3%. Gewinner ist, wie in den letzten Perioden, das IdO-Segment mit knapp 10% Umsatzanteil (+2,7% zum Vorjahr) und 7,8% in Stück (+2,0%). Zusammenfassend ergeben sich für die Hörgerätebauformen folgende Marktanteile für das Jahr 2015: HdO 58%, Ido 7,8 % und RIC 34,3% in Stück, sowie HdO 45,9 %, Ido 9,8% und RIC 44,3% im Umsatz.

Wie sind die Aussichten für 2016? 

Nach einigen Rückmeldungen vom Markt ist das Jahr ähnlich verhalten wie das letzte Jahr gestartet. Januar und Februar zählen dabei häufig zu den Monaten, in denen witterungsbedingt, wenige Kunden den Weg zum Hörgeräteakustiker finden. Erfahrungsgemäß dreht sich der Markt ab März und lässt eine höhere Versorgungsrate in den Fachgeschäften der Hörgeräteakustiker verzeichnen. Auch werden 2016 einige Neuigkeiten der Hörgeräte-Hersteller erwartet, die unter anderem auf dem AAA Congress vom 13.-16. April in den USA und den EUHA 2016 vom 19.-21.Oktober in Hannover vorgestellt werden. Die Anzeichen stehen gut. Daher ist zu erwarten, dass sich dieses Jahr ähnlich wie 2015 entwickeln wird. Darüber hinaus ist keine Änderung in der Höhe der Hörgeräte Zuzahlung durch Krankenkassen in diesem Jahr zu erwarten.

  

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Foto: Sivantos