5 Fragen an Tobias Wiedmann, Marketingleiter Deutschland bei Signia

Sivantos in Erlangen

Der deutsche Firmensitz von Sivantos im fränkischen Erlangen.

Nürnberg Hauptbahnhof: Schnell einen Fahrschein mit der App gekauft - für die S-Bahn nach Erlangen. Ziel ist die Henri-Dunant-Straße, der Sitz von Sivantos. Ich treffe dort Tobias Wiedmann. Er ist seit Anfang Juli verantwortlich für das Marketing in Deutschland. Ich nehme den Bus, werde am Empfang bei Sivantos nett begrüßt, freue mich über den Kaffee und das bevorstehende Gespräch.

Warum? Tobias Wiedmann ist ein erfahrener Marketeer. Er kennt viele Facetten, sowohl operativ als auch strategisch. Erfahrung und Fingerspitzengefühl werden zweifelsohne bei einem Hersteller abverlangt. Wir sind gespannt.

Marco Schulz: Herr Wiedmann, Sie sind nun seit Juli im Unternehmen. Der Sommer ist bekannterweise die Hochphase für die Vorbereitungen des EUHA Kongresses. Wie sind denn Ihre ersten Eindrücke von den Kongressvorbereitungen? Und dem Team natürlich.

Tobias Wiedmann: Da haben Sie recht. Viel Zeit um sich einzuarbeiten hatte ich nicht. Da ist es besonders hilfreich, dass ich 2012 und 2013 auf Agenturseite den EUHA-Kongress für damals noch die Siemens Audiologische Technik organisiert und zudem ein bestens eingespieltes Team vorgefunden habe. Was die momentanen Vorbereitungen betrifft, steigt bei uns allen die Vorfreude von Tag zu Tag. Wir werden zum diesjährigen EUHA-Kongress eine Weltneuheit präsentieren, die uns ganz neue Möglichkeiten bieten wird. Ich kann es kaum abwarten dies unseren Kunden zu präsentieren und die Reaktion hautnah mitzuerleben.

Tobias Wiedmann

Der "Neue" bei Signia: Tobias Wiedmann

"Ich wünsche uns allen hier bei Signia einen sehr erfolgreichen Launch zum EUHA 2017 – unserem Heimspiel."

Marco Schulz: Sie kommen ja aus der Optik-Branche, der mittweilen nachgesagt wird, vergleichbar mit der Hörakustik zu sein. Sie gilt vielmehr auch weiter entwickelt, unter anderem auch in Sachen Marketing. Welche Parallelen und Unterschiede sehen Sie?

Tobias Wiedmann: Nach den ersten drei Monaten kann ich Ihren Eindruck bestätigen. Alleine durch eine große Anzahl an Mischbetrieben überschneiden sich viele Kunden aus meiner vorherigen Tätigkeit. Beide Produkte sind beratungsintensiv und dienen in ihrem ursprünglichen Zweck der Steigerung der Lebensqualität. Allerdings haben Brillen mittlerweile einen ganz anderen Stellenwert in der Gesellschaft, d. h.  sie werden inzwischen als Mode-Accessoire angesehen. Dies spiegelt sich natürlich auch im Marketing wider. Die Steigerung der Akzeptanz von Hörgeräten sehe ich daher als eine unserer wichtigsten Herausforderungen.

Marco Schulz: Ich habe mir mein S-Bahn-Ticket gerade online gekauft. Apps sind ja auch aus der Signia Welt und den Hörgeräte-Welt im Allgemeinen nicht mehr wegzudenken, Stichwort Telecare (myHearing App) für den Dialog zwischen Endkunden und Akustiker, touchControl App für die Bedienung bis hin zum Streaming. Hat es Sie überrascht, auf solche smarten Lösungen zu treffen? Wie beurteilen Sie deren künftige Relevanz?

Tobias Wiedmann: Überrascht würde ich nicht sagen, aber definitiv beeindruckt. Die Welt wird immer vernetzter und viele Kunden sind es gewohnt Geräte mit Ihrem Smartphone zu bedienen. Daher ist es nur konsequent, smarte Lösungen für die heutigen und zukünftigen Anforderungen zu entwickeln. Ganz besonders wichtig ist uns hierbei aber der konkrete Anwendungszweck. Hier denke ich z.B. an unsere myControl-App. Diese App nutzt bereits heute die Bewegungsdaten des iPhones, um die Einstellung der Hörgeräte auf die jeweilige Situation einzustellen. Dies funktioniert vollautomatisch und hat einen spürbaren Effekt für den Hörgeräteträger.

Marco Schulz: Was finden Sie denn an der Hörakustik-Branche außerdem interessant?

Tobias Wiedmann: Ganz klar der technische Fortschritt! Wenn man ohne Vorkenntnisse an Hörgeräte denkt – so ging es mir auch lange Zeit - hat man diese großen beigefarbenen Geräte, die ständig pfeifen im Kopf. Wenn man sich jedoch mit den modernsten Hörgerätgenerationen beschäftigt, ist es beeindruckend wie hochentwickelt die Technologie ist. Im Grunde sind es Hochleistungs-Computer, die ständig analysieren, rechnen und kommunizieren, um damit ein möglichst natürliches Hören für den Träger zu ermöglichen.

Marco Schulz: Gestatten Sie mir bitte noch eine persönliche Frage: Was wünschen Sie sich für die kommenden Monate bei Sivantos?

Tobias Wiedmann:  Ich wünsche uns allen hier bei Signia einen sehr erfolgreichen Launch zum EUHA 2017 – unserem Heimspiel. Wenn man sieht wie viele Menschen in Erlangen und weltweit hart und mit großer Leidenschaft an unseren Produkten und Technologien arbeiten, haben sie es einfach verdient. Für mich ganz persönlich wünsche ich mir, dass alles so klappt wie wir es uns vorstellen, interessante Gespräche auf und rund um den Kongress und danach 1-2 Tage zum Durchatmen. 


Das Gespräch mit Herrn Wiedmann führte Marco Schulz, Geschäftsführer von meinhoergeraet.de