Hörverlust durch Eisenmangel?

Einflussfaktor Eisen aufs Gehör

Es gibt viele bestätigte Ursachen, die eine Hörminderung zur Folge haben können. So zählen neben Lärm und der durchs Alter bedingten Hörverschlechterung auch der Hörsturz oder die Einnahme lebensnotwendiger, aber fürs Ohr schädlicher, Medikamente zu möglichen Auslösern einer Schwerhörigkeit.

Je nach Entstehung und Ort der Hörschädigung im Ohr gestalten sich deren Behandlungsmöglichkeiten. Neben den bestätigten Ursachen gibt es auch weitere ungeahnte Ursachen einer Schwerhörigkeit einer Hörminderung, die aktuell erforscht werden. So haben US-amerikanische Forscher in einer Studie herausgefunden, dass auch durch Eisenmangel bedingte Blutarmut für Einschränkungen der Hörfähigkeit verantwortlich sein kann.

Forscher entdecken Zusammenhang zwischen Eisenmangelanämie und Schwerhörigkeit 

In einer Studie von JAMA Otolaryngology-Head & Hals-Chirurgie, untersuchte das Team um Kathleen M. Schieffer, B.S., von der Pennsylvania State University College of Medicine, Hershey, PA den Zusammenhang zwischen Schwerhörigkeiten, deren Ursachen im Innenohr liegen, und einer Eisenmangelbedingten Blutarmut. Die Probanden wurden dabei nach einem Auswertungsverfahren der Krankenakten analysiert. Dabei wurde bei über 305.339 Erwachsene im Alter zwischen 21 und 90 Jahren geschaut, wo sowohl eine Schwerhörigkeit als auch eine Eisenmangelbedingte Blutarmut vorliegt. Insgesamt konnte bei 0,7% der Probanden eine Eisenmangelanämie nachgewiesen werden. Von diesen Probanden waren zudem 1,1% mit einer Schallempfindungsschwerhörigkeit und 3,4% mit einer kombinierten Schwerhörigkeit, betroffen.

Auch in einer taiwanischen Fall-Kontroll-Studie in Taipeh konnte ein Zusammenhang zwischen einer Eisenmangel-Anämie und einer Schwerhörigkeit festgestellt werden. Hier wurden gezielt Hörsturz-Probanden hinsichtlich Ihres Eisengehaltes im Blut untersucht. Das Ergebnis war, dass Patienten mit einem Hörsturz signifikant öfter an einer Eisenmangel-Anämie litten als Normalhörende Personen.

Aggressive Behandlung von Eisenmangel-Anämie kann Hörverlust reduzieren

Die Wahrscheinlichkeit das eine Schwerhörigkeit durch eine Gefäßstörung verursacht werden kann, wird schon länger vermutet. Daher empfehlen die Forscher und Studienautoren der Universität in Taipeh bei Feststellung einer Schallempfindungsstörung, durch einen Hörgeräteakustiker oder HNO-Arzt, auch den Eisenwert im Blut überprüfen zu lassen. Denn ein Eisenmangel ist relativ schnell medikamentös behandelbar und kann ein Fortschreiten der Schwerhörigkeit verzögern.

Quelle:Ärztezzeitung / Apotheker-Fachzeitschrift
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