Die Wahrscheinlichkeit einen Hörverlust als erwachsener Diabetes-Patient zu bekommen ist doppelt so hoch wie bei einem, dessen Blutzuckerwerte normal sind. Zu dieser Erkenntnis kam eine amerikanische Studie des Nationalen Gesundheitsinstitutes. Dabei wurden Probanden im arbeitsfähigen Alter zwischen 20 und 69 Jahren in einem Zeitraum von 5 Jahren getestet.
Von den insgesamt 5140 Probanden waren 399 Probanden Diabetiker. Diese wurden einer reinen Tonaudiometrie unterzogen. Dabei stellte sich heraus, dass ca. 21% der Diabetiker bereits in den tiefen und mittleren Frequenzen Hörschwächen hatten, während 9% der Durchschnittsbevölkerung in diesem Bereich eine Hörbeeinträchtigung verzeichnete. In den hohen Frequenzen konnten 54% der Diabetiker eine Schwerhörigkeit nachgewiesen werden und 32% bei denen, wo der Blutzuckerspiegel normal war.
„Der Zusammenhang zwischen Diabetes und einer Schwerhörigkeit wurde schon 1960 und davor diskutiert und unsere Ergebnisse zeigen, dass es eine Verbindung besteht, auch wenn wir die Faktoren, wie Alter, Herkunft, Einkommensstruktur, ethnischer Hintergrund, Lautstärkeumgebung und der Gebrauch von Medikamenten mit berücksichtigen.“ behauptet Kathleeen Bainbridge, Ph.D., der Social& Scientific Systems, Inc..
Diabetes & Schwerhörigkeit - Was hat der Blutzucker mit dem Hörvermögen zu tun?
Diabetes, im Volksmund unter Zuckerkrankheit bekannt, ist eine Art Krankheit, bei dem das eigene Immunsystems die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse angreift. Das Hormon Insulin ist für den Transport des Zuckers aus der Nahrung in die Körperzellen der Muskeln und in die Zellen des Fettgewebes verantwortlich. Fehlt das Insulin steigt der Blutzuckerspiegel an und kann sich auf das Empfinden der Lautstärke auswirken, wobei der individuelle Lautstärkeeindruck sich innerhalb kürzerer Zeit bei gleichbleibender Umgebungslautstärke ändert. Dies wird in der Fachsprache als Hörschwankung beschrieben. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel kann auch zum Beschädigen der Nerven und Blutgefäße des Innenohres führen und damit einen Hörverlust begünstigen.
Diagnose Diabetes – sofort zum HNO?
Forscher raten Diabetikern sich gut auf ihre Diabetes medikamentös einstellen zu lassen, um die Begleiterscheinungen wie zum Beispiel einer Schwerhörigkeit so gering wie möglich zu halten. Außerdem wird empfohlen, sich regelmäßig beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt vorzustellen, um das Gehör routinemäßig überprüfen zu lassen. Neben dem Hals-Nasen-Ohren-Arzt kann ein Hörtest auch bei einem Hörgeräteakustiker durchgeführt werden. Hier finden Sie einen Hörgeräteakustiker in Ihrer Nähe.
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