Studie: Hörgeräte tragen zum Wohlbefinden bei

Studie: Hörgeräte tragen zum Wohlbefinden bei

Ein möglicher Zusammenhang zwischen Hören und Wohlbefinden wird schon lange in der Fachwelt diskutiert. Eine Auswertung relevanter Studien im Auftrag des Hörgeräteherstellers Phonak kam zu dem Ergebnis, dass die Behandlung von Hörproblemen maßgeblich zu einem gesteigerten Wohlbefinden bei Menschen führt. Ein Hörverlust bedeutet für Betroffene mehr als eine reine Einschränkung des Hörvermögens.

Hören ist ein sozialer Sinn, er trägt dazu bei, dass wir uns im Alltag orientieren können, mit anderen Menschen interagieren können und sorgt dafür, dass wir geistig fit bleiben. Wenn man sich die Bedeutung guten Hörens in den unterschiedlichen Bereichen des Alltags bewusst macht, wird schnell klar, dass Hören eine zentrale Rolle für unser Wohlbefinden spielt.

Was ist Wohlbefinden?

Jeder Mensch hat eine eigene Wahrnehmung von Wohlbefinden und versteht dementsprechend etwas anderes darunter. Die WHO hat für ein gemeinsames Verständnis, drei zentrale Dimensionen von Wohlbefinden definiert: sozial-emotional, kognitiv und physisch.

Aufgrund der demographischen Entwicklung der Bevölkerung rücken kognitives Wohlbefinden und geistige Fitness in den Fokus. Bis zum Jahr 2050 wird damit gerechnet, dass in vielen Teilen der Welt ein Drittel der Bevölkerung älter als 60 sein werden, und jeder Dritte in dieser Altersgruppe ein Hörproblem entwickeln wird.

Gut zu Hören trägt entscheidend zum Wohlbefinden bei. © Phonak

Es gibt laut der vorliegenden Studie wissenschaftlichen Belege dafür, dass Meschen mit einem Hörverlust ein erhöhtes Risiko haben, geistige Probleme bis hin zur Demenz zu entwickeln. Gründe dafür können sein, dass das Gehirn zum Ausgleich des Hörverlustes mehr kognitive Ressourcen benötigt. Andere geistige Aufgaben werden somit vernachlässigt. Ein anderer Grund kann sein, dass durch das eingeschränkte Hören das Gehirn dauerhaft weniger Impulse erhält, und so weniger gefordert wird.

Studien haben gezeigt, dass Müdigkeitsgefühle durch ein besseres Hörvermögen mithilfe von Hörgeräten verringert werden. Somit werden Ressourcen für andere geistige Aktivitäten freigesetzt – und Betroffene bleiben aktiver.

Gestiegene Gefahr in Alltagssituationen

Unser Hörsinn hilft bei der räumlichen Orientierung. In der Folge eines Hörverlustes muss sich das Gehirn mehr anstrengen, um akustische Veränderungen wahrzunehmen und die Orientierung beizubehalten.

Erste Studien haben bereits die positiven Auswirkungen von Hörgeräten auf das Gleichgewicht und die Orientierung gezeigt, und damit auf das Gefühl von Sicherheit und Selbstvertrauen. Das ist nötig, um auch im Alter und mit Hörverlust einen aktiven und gesunden Lebensstil zu führen.

Soziale Isolation durch verminderte Hörleistung

Eine Studie der Harvard Medical hat ergeben, dass starke soziale Beziehungen im mittleren Lebensalter die emotionale und geistige Gesundheit stärken und somit auch das Risiko für Depressionen um Jahrzehnte hinaus deutlich reduzieren können.

Wie wichtig eine Behandlung von Hörverlust im Alter ist, liegt auf der Hand. So gibt es Belege dafür, dass Menschen mit Hörverlust über ein deutlich kleineres soziales Umfeld verfügen als Normalhörende. Gründe hierfür sind, dass sich Menschen mit einer Hörschädigung zunehmender Unsicherheit bei Unterhaltungen ausgesetzt fühlen und es betroffenen Personen schwerer fällt andere Menschen in lauten Umgebungen zu verstehen.

Die Studie zeigt wie wichtig es ist, eine auftretende Hörschädigung frühzeitig von einem Hörakustiker beheben zu lassen, denn Höranstrengung kann weitreichende Folgen haben.