Vielversprechendes Hörsturz-Medikament von Sensorion

Vielversprechendes Hörsturz-Medikament von Sensorion

Medikamentenstudie geht in Phase 2

Das französische Biotechnologie-Unternehmen Sensorion geht mit einer Studie für ein vielversprechendes neues Medikament in Phase 2: SENS-401 ist für den Einsatz bei plötzlichem sensorineuralem Hörverlust gedacht – im Volksmund als Hörsturz bekannt. Das Besondere daran: Aktuell gibt es kaum Medikamente, die speziell bei einem solchen Hörverlust angewendet werden können. Mit SENS-401 könnte sich das bald schon ändern.  

Kein wirksames Medikament gegen Hörstürze – bis jetzt.

Bis heute gibt es keine eindeutige Erklärung, wieso Hörstürze auftreten. Genauso wenig gibt es eine sichere Therapie. Glücklicherweise heilen etwa 50 % aller Hörstürze innerhalb von 14 Tagen von selbst, besonders dann, wenn sie nur leicht ausgeprägt sind. Die anderen 50 % werden mit Infusionen, Vitamin B-Präparaten, Cortison oder auch psychotherapeutisch behandelt; die Suche nach der wirksamen Therapie gleicht jedoch eher dem Trial-and-Error-Prinzip als gezieltem Handeln.

Kann SENS-401 einen Hörsturz heilen?

Das vom französischen Biotechologie-Unternehmen Sensorion entwickelte Medikament SENS-401 zielt darauf ab, das Innenohrgewebe vor Schäden zu schützen. Die aktuell laufende AUDIBLE-S-Studie dient dazu, die Wirksamkeit des Medikaments nach einem Zeitraum von 4 Wochen zu prüfen. Dazu werden Patienten innerhalb von 96 Stunden nach Auftreten eines plötzlichen schweren Hörverlusts rekrutiert und in zwei Behandlungsgruppen aufgeteilt, die entweder das Medikament oder ein Placebo verabreicht bekommen. Die Veränderung der Tonwahrnehmung in dB vom Ausgangswert bis zum Ende der Behandlung bildet das primäre Ergebnismaß.

Sensorion und Sonova

Sensorion hat sich auf die Entwicklung neuartiger Therapien zur Wiederherstellung, Behandlung und Vorbeugung von Hörverlusterkrankungen spezialisiert. Neben SENS-401 forscht das französische Unternehmen gemeinsam mit dem Hörgerätehersteller Sonova an Gentherapieprogrammen, die darauf abzielen, erblich bedingte Formen der Taubheit zu behandeln. Mithilfe frühzeitiger Routineuntersuchung und der Identifizierung bestimmter Biomarker kann bestimmt werden, ob die für Taubheit verantwortliche Mutation eines Gens wahrscheinlich ist oder nicht. Daraufhin könnten rechtzeitig Therapieschritte eingeleitet werden, um die Taubheit zu verhindern oder zumindest zu vermindern.

Sie wird immer wieder scherzhaft zitiert, die Pille gegen Schwerhörigkeit – Doch bald schon könnte daraus Realität werden. Vielleicht sind Hörgeräte irgendwann gar nicht mehr nötig. Doch bis es so weit ist, finden Sie mit unserer Suche einen Hörakustiker in Ihrer Nähe, der Sie umfangreich zu passenden Hörlösungen für Sie beraten wird.


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