Volkskrankheit Diabetes auch Ursache für Schwerhörigkeit

Der Weltgesundheitstag der WHO, der am 7.4. stattfand, stellte dieses Jahr das Thema Diabetes in den Mittelpunkt aufmerksamkeitsstarker Aktionen. Diabetes – eine ernst zu nehmende Erkrankung mit vielerlei möglichen Folgen u.a. zum Beispiel Herzinfarkt, Nierenschäden, Augenleiden aber auch Hörstörungen. Auch in Deutschland erkranken immer mehr Menschen an Diabetes. Anhand der aktuellen Lage geht die WHO davon aus, dass im Jahr 2030 jeder siebte Todesfall auf das Konto von Diabetes zurückgeht.

Diabetes häufig Ursache einer Schwerhörigkeit 

Weltgesundheitstag 2016

Bei Diabetes ist das eigene Immunsystem nicht mehr in der Lage das körpereigene Hormon Insulin aus der Nahrung in die Körperzellen der Muskeln und Fette zu transportieren. Die Folge ist, dass der Blutzuckerspiegel steigt und damit Nerven und Blutgefäße im Innenohr angreift, was wiederum zu einem Hörverlust führen kann. Dass Diabetes eine Schwerhörigkeit begünstigt, untersuchte eine amerikanische Studie des Nationalen Gesundheitsinstitutes. Dabei stellte sich heraus, dass 21% der 399 teilnehmenden Diabetiker bereits in den tiefen und mittleren Frequenzen einen Hörverlust hatten. Im Vergleich dazu wurde bei 9% von 4.741 Probanden aus der Durchschnittsbevölkerung eine Schwerhörigkeit ermittelt. In den höheren Frequenzen hatten 54% der Diabetiker, im Vergleich zu 32% Nichtbetroffenen einen Hörverlust. 

„Der Zusammenhang zwischen Diabetes und einer Schwerhörigkeit wurde schon 1960 und davor diskutiert und unsere Ergebnisse zeigen, dass es eine Verbindung besteht, auch wenn wir die Faktoren, wie Alter, Herkunft, Einkommensstruktur, ethnischer Hintergrund, Lautstärkeumgebung und der Gebrauch von Medikamenten berücksichtigen.“ behauptet Kathleeen Bainbridge, Ph.D., der Social & Scientific Systems, Inc.

Weitere Ursache einer Schwerhörigkeit 

Neben Diabetes können auch weitere Lebensumstände zu einer Schwerhörigkeit führen. Einige sind auf die Einnahme von ototoxischen, das heißt für das Ohr nachhaltigen, Medikamente zurückzuführen. Diese Medikamente, wie zum Beispiel Antiobiotika, sind für Erkrankte wichtig einzunehmen, um schwerwiegende Krankheitserreger zu bekämpfen. Eine langfristige Einnahme kann sich aber auch auf die Aktivität des Innenohres negativ auswirken mit der Folge einer Hörminderung. Daher gilt die Regel, Antibiotika nicht länger als verordnet einzunehmen.

Wissenschaftler vermuten außerdem, dass Durchblutungsveränderungen im Ohr mit einer daraus resultierenden Schwerhörigkeit ein Indiz für spätere Herzerkrankungen sein kann. Ein nicht zu verachtender Auslöser dafür ist Stress. Wie das International Journal of Tinnitus schrieb, kann Stress zu Bluthochdruck und Herzerkrankungen führen, womit Durchblutungsstörungen einhergehen. Das Ergebnis ist, dass unzureichend durchblutete Ohren keine volle Hörleistung mehr bringen. Die WHO ruft daher auf, sich stärker um die eigene Gesundheit zu kümmern. Im Falle einer Hörbeeinträchtigung empfiehlt es sich daher neben einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt einen Hörgeräteakustiker aufzusuchen. 

 

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