5 Fragen an Simon Müller, audiologisch-wissenschaftlicher Leiter bei Widex Hörgeräte GmbH

5 Fragen an Simon Müller, audiologisch-wissenschaftlicher Leiter bei Widex Hörgeräte GmbH

Der 62. Europäische Kongress für Hörakustiker ist gleichzeitig der erste für Simon Müller in seiner Funktion als audiologisch-wissenschaftlicher Leiter bei Widex, da er die Position erst im März dieses Jahres übernommen hat. Für meinhoergeraet.de hat er sich Zeit genommen, um über seine Erfahrungen in der EUHA-Vorbereitung und die diesjährigen Messe-Highlights zu berichten.

mhg: Herr Müller, es ist ihr erster Kongress als audiologisch-wissenschaftlicher Leiter bei Widex Hörgeräte. Wie waren denn Ihre Erfahrungen und Eindrücke bei den Vorbereitungen des Kongresses?

Simon Müller: Das ist eine gute Frage. In den letzten Wochen meiner persönlichen Vorbereitung war es sehr spannend mitzuerleben, wie viele Informationen Tag für Tag von unseren Entwicklungsstandorten zu unseren Neuheiten kamen und für den EUHA-Kongress aufbereitet werden mussten. Und nun freue ich mich natürlich, die durchweg positiven Reaktionen unserer Kunden und Messestand-Besucher live mitzuerleben. 

"In diesem Jahr präsentieren wir Beyond in einem neuen Kleid."

mhg: Welche Kongresshighlights stellt Widex denn dieses Jahr vor?

Simon Müller: In diesem Jahr präsentieren wir Beyond in einem neuen Kleid. Dabei integriert das neue Beyond Z sowohl die 2,4 GHz Bluetooth Low Energy-als auch die wiederaufladbare Z-Power-Akku-Technologie. Mit dem geringsten Stromverbrauch der Branche und der daraus resultierenden längsten Laufzeit ist Beyond Z ideal für längere Tragezeiten und moderne Streaming-Anwendungen. Zudem stellen wir unsere Weiterentwicklung Phone DEX powered by Gigaset vor, das bis zu Widex Clear abwärtskompatibel ist. Unser schnurloses Festnetztelefon für Hörgeräte überträgt die Anrufe vollautomatisch binaural ins Hörsystem, sobald man es in deren Nähe hält. Mit seiner großen Übertragungsbandbreite von 11kHz, sorgt Phone-Dex für glasklares Verstehen. Das neue Phone-Dex verfügt zudem über ein größeres Display, einen integrierten Anrufbeantworter und eine SOS-Funktion.

Simon Müller im Interview mit Bianca Volke

Simon Müller (rechts) im Interview mit Bianca Volke (links)

Auch im IdO-Bereich stellen wir etwas Neues vor. Erstmalig können Unique 440 CIC-MICRO-Hörgeräte mit einer antiallergen, bruchsicheren Titanschale gefertigt werden. Und wenn ich etwas vorwegnehmen darf, so kommt ab 1. November 2017 auch unsere neue Widex Tinnitus Management App in die App-Stores. Unsere ZEN-App klärt Tinnitus-Betroffene auf, integriert einen Audioguide für Entspannungsthemen und zeigt zudem, welcher Hörgeräteakustiker sich für weitere Hilfe in der Nähe befindet.

mhg: Blicken wir auf das letzte Jahr zurück, stellte Widex als erster Hörgerätehersteller ein Hörgerät mit drei Empfangsantennen vor. Die verbaute TRI-Link-Technologie bei Widex Beyond steht für höchste Klangqualität unabhängig davon, ob die Audiosignale über das DEX-Zubehör, induktiv oder per Directstreaming vom Smartphone empfangen werden. Wie hat der Markt denn diese Technologie in der Praxis aufgenommen und bewertet?

"Mit Widex Beyond bieten wir eine lückenlose Komplettlösung in der Konnektivität"

Simon Müller: Ich habe auf den Roadshows durchgängig positive Rückmeldungen erhalten. Durch die integrierte TRI-Link-Technologie bietet Widex Beyond eine lückenlose Komplettlösung in der Konnektivität. Egal ob die binaurale Datenübertragung zwischen den Hörgeräten zur Optimierung des Sprachverstehen und der Lokalisierung durch den Endverbraucher genutzt wird, ein Zubehör oder eine T-Spule mit eingebunden werden soll oder die Streaming-Funktion über das Smartphone gewünscht wird – kein Wunsch bleibt mit Widex Beyond offen und das schätzen unsere Kunden.

mhg: Nun gibt es am Markt unterschiedliche Ansätze und Herangehensweisen gerade zum Thema Sprachverstehen. Stichwort: Oticon mit seinem BrainHearing-Konzept oder aktuell auch auf dem EUHA vorgestellt, Signias eigene Stimmerkennung. An welchen technologischen Ansatz knüpft Widex an?

Simon Müller: Unser Konzept der Signalverarbeitung im Hörsystem ist ganzheitlich und nennt sich Effortless Hearing. Hierbei spielt die Digitalisierung des Eingangssignals eine tragende Rolle. Es gilt die natürliche Klangqualität des Originalsignals zu bewahren und dem Hörgeräteträger durch die Signalverarbeitung sehr sauber wiederzugeben. Hierbei werden eine Reihe unserer Algorithmen aktiv. Zum Beispiel spielt der HD Locator, die Echtzeit-Sprachanalyse, WindEx – unsere Windgeräuschunterdrückung, die Softlevel Noise Reduction und vor allem die neu entwickelte parallele Dual-Kompression – Variable Speed Compression, eine tragende Rolle.

mhg: Welche drei Technologien werden aus Ihrer Sicht für die kommenden Jahre richtungsweisend sein?

Simon Müller: Das ist eine schwierige Frage. Wir haben viele Themen in der Pipeline denen wir nachgehen. Eine Einschätzung zu geben, würde daher den Überraschungseffekt unserer nächsten Plattform vorwegnehmen.

mhg: Wir sind gespannt und bedanken uns für das Interview Herr Müller.


Das Gespräch mit Herrn Müller führte Bianca Volke, Online Redakteurin bei meinhoergeraet.de 


Tags:
Widex Beyond