Allergien können schwerhörig machen

Welche Rolle spielen Allergien bei der Entstehung einer Schwerhörigkeit?

Schwerhörigkeit AllergienEs ist bereits bekannt, dass Allergien Sinnesleistungen (z.B. Schmecken und Riechen) beeinträchtigen können. Was allerdings viele nicht wissen: Allergien können auch die Ursache für eine Schwerhörigkeit sein. Unterschätzen Sie dieses Thema also nicht, wenn es um den Erhalt eines gesunden Hörvermögens geht. Die Details erfahren Sie in diesem Artikel. Lesen Sie weiter!

Hartnäckiger Paukenerguss

Fast jedes Kind leidet einmal unter einem Paukenerguss. Ärzte sprechen in diesem Zusammenhang auch von einem Seromukotympanon und meinen damit eine Erkrankung des Mittelohrs, die mit einer Schallleitungs-Schwerhörigkeit einhergeht. Als mögliche Ursache gelten u.a. Aero- und Nahrungsmittelallergene. Wie diese behandelt werden können, erklärt Ihnen der Arzt Ihres Vertrauens.

Trigger für Morbus Menière

Auch bei der Innenohr-Schwerhörigkeit können Allergien eine Rolle spielen. Beispielsweise können Allergien einen Morbus Menière triggern. So erkennen Sie einen Morbus Menière: wiederkehrende Schwindelattacken (Dauer: wenige Minuten bis über mehrere Stunden), Tiefton-Schwerhörigkeit, Tinnitus oder Ohr-Druckgefühl während des „Anfalls“. Häufig tritt allerdings zunächst kein klassisches Symptom-Vollbild (wie eben beschrieben) auf. Vielmehr lassen sich in der Regel anfänglich nur cochleäre Symptome ohne Schwindel beobachten. Die genaue Ursache für diese Erkrankung ist noch unklar. Ärzte vermuten, dass ein Endolymphhydrops für die Tiefton-Schwerhörigkeit und den Schwindel verantwortlich ist.

Hydrops in der Cochlea begünstigt

Des Weiteren können Allergien einen endolymphatischen Hydrops in der Cochlea begünstigen. So haben Wissenschaftler bei sensibilisierten Meerschweinchen bereits eine Stunde nach Allergen-Provokation in der Cochlea degranulierte Mastzellen nachgewiesen. 12 bis 36 Stunden später entwickelte sich ein Hydrops. Wohingegen sich bei nicht provozierten Kontroll-Tieren sowie bei Tieren, die vor der Allergen-Provokation mit einem Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten behandelt worden waren, solche Veränderungen nicht zeigten. Außerdem weisen Studiendaten auf zwei wichtige Erkenntnisse hin:

  1. Bei Patienten mit Morbus Menière ist die Prävalenz sowohl von Inhalations- als auch von Nahrungsmittelallergien erhöht.
  2. Unter einer antiallergischen Therapie beziehungsweise Allergenkarenz verbessert sich die Morbus-Menière-Symptomatik.

Folglich können bei Morbus Menière Patienten eine allergologische Abklärung und gegebenenfalls ein Therapieversuch mit Antiallergika hilfreich sein. Die Details besprechen Sie bitte mit dem Arzt Ihres Vertrauens.

5 weitere, ungeahnte Ursachen einer Hörminderung

Schwerhörigkeit kann aber nicht nur durch Allergien oder die weit bekannten Auslöser wie fortschreitendes Alter, Lärm oder Ohrenschmalzpfropfen verursacht werden. Es gibt noch fünf weitere, ungeahnte Ursachen einer Hörminderung:

Diabetes

Forscher behaupten, dass Diabetiker einem zweifach höheren Risiko ausgesetzt sind, ihr gesundes Hörvermögen zu verlieren, als Nicht-Diabetiker. Für Menschen mit der Vorstufe zu Diabetes sei das Risiko um 30% höher. Die genaue Ursache ist bisher unklar. Forscher vermuten, dass der erhöhte Blutzuckerspiegel Blutgefäße und Nerven im Ohr schadet. Resultat: Hörminderung!

Antibiotika

Viele Menschen wissen nicht, dass bestimmte Antibiotika Gift für die Ohren sind und eine Schwerhörigkeit begünstigen können. Sollten Sie während der Einnahme Anzeichen einer Hörminderung merken, sprechen Sie sofort mit dem Arzt Ihres Vertrauens darüber.

Übergewicht

Studien haben ergeben: Je höher der BMI und der Taillenumfang, desto höher das Risiko sein gesundes Hörvermögen zu verlieren. Mögliche Ursache: Das Übergewicht beansprucht Haargefäße, die Sauerstoff zu unseren Zellen (auch Haarzellen, die die Ohren mit Sauerstroff versorgen) transportieren, übermäßig .

Herzerkrankungen

Das Innenohr ist bezüglich Durchblutungs-Veränderungen sensibler als jedes andere Organ. Deshalb vermuten Forscher, dass eine Hörminderung ein früher Warnhinweis auf spätere Herzerkrankungen ist. Im Umkehrschluss bedeutet das schließlich auch, dass Herzerkrankungen eine schlechte Durchblutung aufzeigen und somit das Risiko für eine Schwerhörigkeit steigt.

Stress

Stress ist nie gut, auch nicht für die Ohren! Er führt zu Bluthochdruck und Herzerkrankungen, womit (wie eben beschrieben) Durchblutungsstörungen einhergehen. Ergebnis: Werden Ohren nicht ausreichend durchblutet, lässt das gesunde Hörvermögen nach.

 

Mehr Informationen zu den ungeahnten Ursachen einer Hörminderung und den
jeweiligen Studien finden Sie im Artikel „5 ungeahnte Ursachen von Hörminderung“.