Demenz durch Schwerhörigkeit?

Schwerhörigkeit eine Ursache für Demenzerkrankung

Wer mit einer unbehandelten Schwerhörigkeit lebt, ist einem vierfach höheren Risiko - als Menschen mit normalem Hörvermögen - ausgesetzt, im Alter an Demenz, Altersdepression und dem Abbau kognitiver Fähigkeiten zu erkranken. Deshalb fordert Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörgeräteakustiker, dass Krankenkassen und Ärzte Menschen über 60 Jahre regelmäßig zum Hörtest auffordern.

NDR geht diesem Thema in der Sendung „visite“ nach

Schwerhörigkeit Demenz Vor kurzem hat sich NDR in der Sendung „visite“ ausführlich dem Thema „Schwerhörigkeit steigert Demenzrisiko“ gewidmet, um darüber aufzuklären, dass eine unbehandelte Hörminderung fatale Folgen haben kann. Das Gehirn kann sich nämlich an den Hörverlust gewöhnen. Ergebnis: viermal höheres Risiko, an Demenz zu erkranken. Schwerhörige Menschen sind also nicht nur einer alltäglichen Belastung ausgesetzt, sondern müssen auch mit Folgekrankheiten rechnen, wenn sie ihre Hörminderung nicht von einem Arzt und einem Hörgeräteakustiker professionell behandeln lassen.

Dafür gibt es drei entscheidende Ursachen:

  1. Hörgeminderte Menschen fühlen sich im sozialen Kontakt mit anderen Menschen verunsichert und ziehen sich unbewusst zurück. Sie möchten aus falscher Scham vermeiden, dass jemand ihre Schwerhörigkeit bemerkt. 
  2. Das Gehirn erhält dadurch immer weniger Eindrücke und baut folglich Nervenverbindungen ab.
  3. Ergebnis: Stark schwerhörige Menschen haben ein geringeres Hirnvolumen als Menschen mit gesundem Hörvermögen.

Eine Möglichkeit, Demenz vorzubeugen – wenn man schwerhörig ist – sind Hörgeräte. Denn mit ihrer Hilfe kann man schließlich Schwerhörigkeit entgegenwirken. Frickel empfiehlt deshalb, regelmäßig bei einem Hörgeräteakustiker einen Hörtest zu machen, um sicher zu gehen, dass das Gehör problemlos funktioniert. Je schneller mit der Versorgung bei einer Hörminderung begonnen wird, desto einfacher gestaltet sich die Anpassungs- und Eingewöhnungsphase für den Hörgeräte-Träger und sein neues Hörsystem.

„Ich brauche kein Hörgerät“ – falsche Scham dominiert noch immer die deutsche Gesellschaft

In Deutschland leben ca. 15 Millionen schwerhörige Menschen. Aber darunter zählt man nur 2,5 Millionen Hörgeräte-Träger. In unserer Gesellschaft dominiert noch immer das Schamgefühl, obwohl es dafür gar keinen Grund gibt. Wer schlecht sieht, geht zum Optiker und wird wegen seiner Brille nicht verspottet. Dasselbe gilt für Hörgeräte-Träger. Wer schlecht hört, sollte zum Hörgeräteakustiker gehen und sich professionell bei der Auswahl eines Hörgeräts beraten lassen. Die Hörgeräte von heute haben gegenüber Brillen sogar einen entscheidenden Vorteil: Sie sind nicht nur top-modern und technisch auf dem besten Stand – nein, sie sind mittlerweile sogar so winzig, dass sie im Ohr verschwinden und von anderen Menschen gar nicht wahrgenommen werden. So können Sie weiterhin am sozialen Leben teilnehmen und selbst einen Teil dazu beitragen, um sich vor Demenz zu schützen.

Weitere Informationen:

Lesen Sie auch unsere Artikel „Hörgeräte gut fürs Köpfchen“ und „Oticon Brainhearing“, um noch mehr darüber zu erfahren, warum Hörgeräte vor Demenz schützen können.