Keine Hörgeräte, weil Kosten zu hoch?

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Nicht jeder Schwerhörige trägt ein Hörgerät

Eine kürzlich veröffentliche Studie des BHVI, dem Bundesverband der Hörgeräteindustrie zeigt, dass viele Schwerhörige sich nicht für eine Hörgeräte-Versorgung entscheiden, weil die Kosten zu hoch eingeschätzt werden. Dass sich der Zuschuss der gesetzlichen Krankenkassen am 1. November 2013 erhöht hat und somit mehr Eigenschaften in den zuzahlungsfreien Hörgeräten schon integriert sind, wusste ein großer Anteil der Studienteilnehmer nicht. Eine weitere Umfrage im Auftrag der European Hearing Instrument Manufacturers Association (EHIMA) ergab, dass 2015 rund 12,1% der Bevölkerung in Deutschland mit einem Hörverlust lebten aber nur 34,9% der Betroffenen tatsächlich auch ein Hörgerät trugen. Das sind 0,9% mehr wie im Jahr zuvor.

Hörgeräte Boom hält an - Hörgeräte auch 2015 beliebt wie nie

Im Vergleich zu Amerika ist Deutschland der zweitgrößte Markt für Hörgeräte. Während 2014 in Amerika zum ersten Mal die 3.000.000 Marke verkaufter Hörgeräte erreicht wurde, schaffte es Deutschland im gleichen Jahr erstmalig die 1.000.000 zu knacken. Dies wird zum einen auf die Erhöhung der gesetzlichen Kassenbeträge zurückgeführt und unterstützt durch die Aufklärungsarbeit zum Thema Hörgerät durch die Hörgeräteakustiker und Ärzte. Auch die Einführung der 2,4GHz- Funktechnologie im Hörgerätemarkt und der damit verbundenen drahtlosen Steuerung der Hörgeräte über das Smartphone wurde 2014 eingeführt und kann diese Zahl begünstigt haben. Aus dem jüngsten Bericht der GfK, der Gesellschaft für Konsumforschung, geht hervor, dass auch 2015 der Trend des Hörgeräteabsatzes auf einem ähnlichen hohen Niveau geblieben ist. Lediglich die Anteile der einzelnen Hörgeräte-Bauformen änderte sich. Zu erkennen ist dabei, dass die Bauform der Innenohr-Geräte und der Geräte mit externen Lautsprecher, der sogenannten RIC-Hörgeräte, stärker bevorzugt wurden wie in dem Jahr davor. Dennoch blieb die klassische Hinter-dem-Ohr Bauform mit über 50% Marktanteil die beliebteste auch im Jahr 2015 insbesondere im Segment der Kassenhörgeräte.

Hörgeräte Kosten - so hoch sind die Zuzahlungen tatsächlich

Hören bedeutet Lebensqualität: Die Gespräche innerhalb der Familie gut verfolgen zu können, die hohen und oftmals leisen Stimmen der Enkelkinder zu verstehen, das beruhigende Zwitschern der Vögel zu lauschen – all das sind Situationen, die uns miteinander im Hören verbinden. Um Ihnen diese Lebensqualität wieder zu ermöglichen, bespricht Ihr Hörgeräteakustiker im Vorfeld, welche Hörsituationen Ihren Alltag bestimmen, um die technische Ausstattung und die entsprechenden Hörgeräte optimal für Sie auszuwählen. Dabei klärt er Sie über die Hörgeräte Zuzahlung der gesetzlichen Krankenkasse auf. Diese sind abhängig von der jeweiligen Krankenkasse und liegen zwischen 685,-EUR und 785,-EUR pro Ohr. Aus einer Studie der Stiftung Warentest von 2014 geht hervor, dass sich über 40% der Hörgeräteträger für Hörgeräte mit einer Zuzahlung von 1000,-EUR entschieden haben. Die gezielte Abstimmung der Mikrofone auf das Sprachverstehen bei gleichzeitiger Situtaionserkennung waren die Eigenschaften, die den Hörgeräteträger bewegten diesen Eigenanteil selbst zu tragen. Generell haben Sie die Möglichkeit die Hörgerätevorauswahl in Ihrem Umfeld zu testen und für sich selbst zu entscheiden, gemessen an Ihrem Hörerfolg, wieviel Ihnen gutes Hören wert ist.

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Link: Ärztezeitung - Jeder 3. Schwerhörige kein Hörgerät weil Kosten zu goch?

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