Studie bestätigt: Mit Hörgeräten geht es Schwerhörigen in allen Lebenslagen besser

Studie bestätigt: Mit Hörgeräten geht es Schwerhörigen in allen Lebenslagen besser

Eine Hörgeräteversorgung lohnt sich

Hörprobleme wirken sich negativ auf die Lebensqualität aus. In vielen Fällen wird eine Hörproblematik erst spät erkannt und versorgt. Dabei drohen bei einer Nichtversorgung verschiedene Risiken, die körperlich und auch seelisch sein und sogar Depression verursachen können. Zudem kann eine Nichtversorgung in alltäglichen Situationen äußerst gefährlich werden, zum Beispiel beim Rad- oder Autofahren.

Hörgeräte verbessern den Alltag

Im Rahmen der EuroTrak-Studie von 2022 wurden Menschen zu verschiedensten Themen rund um Hörgeräte befragt. So auch nach ihrer Zufriedenheit mit Hörgeräten oder auch Verbesserungen im alltäglichen Leben, die sich seit einer Versorgung ergeben haben. Heraus kam: Hörgeräte verbessern das soziale Leben, gewähren Sicherheit und erleichtern das alltägliche Leben.

Es gibt fast keine Situation, in der Hörgeräte keinen Mehrwert bieten. Bei der Qualität des Schlafes begonnen: 60 Prozent der befragten Hörgeräteträger waren zufrieden, während unter den unversorgten stark schwerhörigen Menschen lediglich 40 Prozent von zufriedenstellendem Schlaf sprachen.

95 Prozent empfinden Ihre Hörgeräte im Beruf als nützlich

Die Versorgung mit Hörgeräten hat auch positive Auswirkungen auf den Beruf: 95 % der Studienteilnehmer bestätigten, dass Hörgeräte in ihrem Job nützlich seien. Die Gründe liegen auf der Hand: die Kommunikation in Gruppen oder zu zweit wird erleichtert, außerdem sind Funktionen wie Geräuschunterdrückung oder automatische Programmwechsel in sich verändernden Geräuschkulissen nützlich. Weiter gingen Hörgeräteträger eher davon aus, dass sich Hörgeräte positiv auf die Vergütung oder auch potenzielle Beförderungen auswirken würden. Unversorgt Schwerhörige bestätigten diese Thesen im Allgemeinen, stehen ihnen aber häufiger kritisch gegenüber.

Unversorgte Schwerhörige klagen häufiger über abendliche Ermüdung

Unversorgte Schwerhörige fühlen sich häufiger physisch wie mental ermüdet als Hörgeräteträger. Genauer: Während sich unter den befragten Hörgeräteträgern nur 36 Prozent abends erschöpft fühlten, waren es bei den Menschen mit einer unversorgten starken Schwerhörigkeit 64 Prozent – fast doppelt so viele.

Außerdem gewährleisten Hörgeräte in verschiedensten Situationen Sicherheit. Nicht selten passiert es, dass sich Schwerhörige im Straßenverkehr in gefährlichen Situationen wiederfinden. Autos werden spät oder vorbeifahrende Fahrräder gar nicht gehört – und dann kommt es zu Unfällen.

Es überrascht also nicht, dass sich 71 Prozent der befragten Hörgeräteträger in der Stadt sicherer fühlten, seitdem sie mit Hörgeräten versorgt waren. Beim Fahrrad- oder Autofahren ist der Anteil mit jeweils 66 Prozent etwas niedriger, aber trotzdem auf hohem Niveau.

Zufriedenheit mit Hörgeräten steigt stetig

Je neuer Hörgeräte sind, desto größer ist die Zufriedenheit mit ebendiesen. Gleichzeitig stiegt auch die durchschnittliche Tragedauer. Der Vergleich mit der vorherigen EuroTrak-Studie zeigt außerdem: Insbesondere in den Bereichen Soundqualität, Rückkopplung und Akkulaufzeit stieg die Zufriedenheit.

Weiterempfehlungsrate bei Hörakustikern hoch

Eine gängige Methode, um die Wahrscheinlichkeit der Weiterempfehlung und damit auch die Kundenzufriedenheit zu erfassen, ist der Net Promoter Score (NPS). Dabei werden Menschen nach ihrer Weiterempfehlungsabsicht befragt – das Ergebnis kann ein Wert zwischen -100 und 100 sein. Auf die Frage: Wie wahrscheinlich man den Ort, an dem man das Hörgerät gekauft hat, weiterempfehlen würde, kam die Studie zu einem NPS von 31 - Werte über 30 sind sehr gut.

Nachdem Hörgeräte in Deutschland fast ausschließlich bei Hörakustikern gekauft werden und nur in Ausnahmefällen im Internet (2 Prozent), spricht dieses Ergebnis klar für die hervorragende Arbeit der Hörakustiker.

Zwei Drittel der befragten Hörgeräteträger sagten, dass sie sich früher mit Hörgeräten hätten versorgen lassen sollen: In der Zeit bis zur Versorgung hätten sie ein besseres soziales Leben verpasst. Und mehr als die Hälfte ging davon aus, dass auch ihre mentale Gesundheit weniger darunter gelitten hätte. Drei Jahre vergehen im Schnitt zwischen Bemerken des Hörverlustes und der Versorgung. Also: Wenn Ihnen bei sich Hörprobleme auffallen, vereinbaren Sie gerne einen Termin bei einem Hörakustiker in Ihrer Nähe. Er wird Ihnen helfen, die beste Lösung für Ihre Situation zu finden.

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