Tipps für die Hörgeräteversorgung

Dass die Hörgeräteversorgung am Ende als erfolgreich betrachtet werden kann, sollte nicht nur Ziel Ihres Hörgeräteakustikers, sondern vor allem auch Ihr Ziel sein. Denn die Mission der Hörgeräteakustiker ist Ihr gutes Gehör. Besseres Verstehen trotz Schwerhörigkeit soll Ihnen schließlich das Leben erleichtern. Daher müssen auch Sie wollen und sich einbringen. Es gibt daher einige Tipps, die Sie im Vorfeld einer Hörgeräteversorgung beherzigen können. 

Wo haben Sie Herausforderungen beim Hören und Verstehen?

Qualifizierte Hörakustiker in Ihrer Nähe

Machen Sie sich vorher Gedanken, in welchen Situationen Ihnen das Hören besonders schwer fällt. Sehr häufig handelt es sich um Gespräche in lauten Umgebungen und mit mehreren Gesprächspartnern. Erkundigen Sie sich aber ruhig auch in Ihrem Familien- oder Bekanntenkreis. Der zu laute Fernseher oder häufiges Nachfragen durch Ihre Gesprächspartner kann in bestimmten Situationen für andere durchaus nervenaufreibend sein. Aber auch Sicherheitsaspekte, zum Beispiel das Richtungshören oder Warnsignale im Straßenverkehr, sollten Sie beachten.

Bekommen Sie eine positive und offene Grundeinstellung.

Leichter gesagt als getan, aber die Praxis zeigt: zu viel Skepsis und Ablehnung am Anfang können sogar zum Abbruch einer Versorgung führen. Gehen Sie daher proaktiv und positiv mit Ihrer Hörminderung um. Der Verlust des Gehörs ist biologisch gesehen ganz natürlich. Und ja, deshalb auch eine Frage des Alters. Hörgeräte sind heute in der Gesellschaft akzeptiert und erzeugen Interesse statt Ablehnung. Brillen waren schließlich auch mal eine ungewollte Notwendigkeit. Heute schmücken sie viele Gesichter. 

Lassen Sie sich Zeit.

Eine Hörgeräteversorgung ist nicht nach einem oder zwei Terminen abgeschlossen. Planen Sie daher einige Termine ein, angefangen vom Besuch des HNO-Arztes, über die Erstversorgung bis hin zum Ausprobieren und Einstellen unterschiedlicher Geräte. In der Regel ist eine Versorgung nach vier bis zehn Wochen abgeschlossen. Dann folgt idealerweise das Hörtraining.

Wohlfühlgefühl beim Hörgeräteakustiker

Der Hörgeräteakustiker ist für Sie eine Vertrauensperson. Sie berichten viel über ihr privates Umfeld und müssen am Ende auch finanzielles besprechen. Er kann Ihnen außerdem wichtige Tipps im Umgang mit den Hörgeräten geben. Sie sollten sich also rundum wohlfühlen und gegebenenfalls auch nach einem anderen Mitarbeiter fragen, wenn die Sympathie am Anfang nicht stimmen sollte. Weitere Hinweise erfahren Sie im Artikel Auswahl eines Hörgeräteakustikers.

Beziehen Sie Angehörige ruhig mit ein.

Angehörige oder Freunde sind bei einer Hörgeräteversorgung herzlich willkommen. Sie können Sie unterstützen und Ihnen wertvolle Hinweise geben.

Mehrere Hörgeräte vergleichen.

Tragen Sie unterschiedliche Hörgeräte zur Probe. Vergleichen Sie insbesondere verschiedene Leistungsklassen miteinander. Ein Kassengerät sollte dabei sein. Sie werden die Unterschiede im Vergleich zu Geräten anderer Leistungsklassen deutlich wahrnehmen. Informationen über die Leistungsklassen erhalten Sie im Artikel Hörgeräte Vergleich.

Auf die Bedienung der Hörgeräte Acht geben.

Achten Sie insbesondere darauf, wie sich die unterschiedlichen Geräte bedienen lassen. Ganz am Anfang sollte Ihnen das Einsetzen der Hörgeräte keine Probleme bereiten. Das Wechseln der Hörprogramme mittels Programmtaste am Gehäuse (alternativ mit einer Fernbedienung), das Wechseln der Hörgerätebatterien sowie das Reinigen der Schläuche und Ohrpassstücke sollten Ihnen außerdem leicht von der Hand gehen. Es ist natürlich auch alles Übungssache.

Bluetooth-Hörgeräte ausprobieren.

Lassen Sie sich an einem Ihrer Vergleichshörgeräte die Bluetooth-Übertragung demonstrieren. In den Fachgeschäften befindet sich für diesen Zweck häufig ein Fernseher. Aber auch Laptops, Tablets oder Smartphones eignen sich für eine Demonstration. Die optional erhältlichen Bluetooth-Koppler Fernbedienungen können Sie dann nach erfolgreicher Feinpassung „nachrüsten“ lassen und sich den Zugang zu moderner Unterhaltungselektronik sichern. Weitere Infos zum Thema Hörgeräte mit Bluetooth.

Protokoll führen beim Austesten von Hörgeräten.

Nach jedem Probetragen Ihrer Hörgeräte und der anschließenden Feinanpassung wird Sie Ihr Hörgeräteakustiker immer wieder nach dem Wahrnehmen in bestimmten Situationen erkundigen. Fragen Sie daher vorher nach, worauf Sie achten sollten, und führen Sie beim jedem Austesten ein Protokoll darüber, in welchen Situationen und Hörprogrammen Sie gut beziehungsweise nicht optimal gehört haben. Diese Informationen verbessern die Qualität der Auswahl und Feinanpassung.

Die Eingewöhnungszeit und Hörtrainings.

Die Eingewöhnungszeit ist die Zeit nach der Auswahl Ihrer Hörgeräte. Hier werden immer wieder Feinanpassungen vorgenommen, bis die Hörgeräte perfekt auf Ihre Hörminderung und Ihr Umfeld eingestellt sind. Die Verstärkung wird dann immer wieder leicht erhöht. Diesen Prozess nennt man auch Akklimatisation. Ihr Gehirn wird so langsam an die neuen Geräusche gewöhnt und lernt mit diesen umzugehen. Anschließende Hörtrainings können ebenfalls ein wichtiger Bestandteil dieses Prozesses sein. Fragen Sie Ihren Hörgeräteakustiker danach.