ARD [w] wie wissen über Schwerhörigkeit und Hörgeräte

ARD w wie wissen

Das Redaktionsteam um Moderator Dennis Wilms geht dem Gehör in spannenden Beiträgen auf die Spur. (Foto: ARD)

In diesem Artikel liefern wir Ihnen einen kurzen Abriss der informativen ARD-Sendung "[w] wie wissen" zum Thema Schwerhörigkeit und Hörgeräte. Demnach gehört Ihr Gehör zu den Sinnen, die Sie als selbstverständlich hinnehmen. Sie denken gar nicht groß darüber nach. So hören Sie täglich eine Vielzahl an Geräuschen und verbinden mit jedem Geräusch automatisch ein Bild, ein Gefühl oder ein Erlebnis. Hörminderung oder Tinnitus können demnach zu einer großen Belastung im Alltag werden - aber nur wenn Sie sich keine professionelle Unterstützung beim Arzt und Hörgeräteakustiker holen! Beide unterstützen Sie vom ersten Tag an, schnellstmöglich das für Sie passende Hörgerät zu finden, so dass Sie Ihr Leben wieder uneingeschränkt genießen können.

Extremer Lärm – Der „Killer“ für Ihr Gehör!

Ihr Gehör ist immer auf Empfang eingestellt, einen Standby-Modus können Sie nicht aktivieren. Sie hören jedes Geräusch, ob Sie wollen oder nicht. So bekommen Ihre Ohren insbesondere bei Konzerten oder Volksfesten die volle Dröhnung ab. Doch irgendwann kann diese andauernde Höchstleistung zur Überforderung Ihrer akustischen Dauersensoren führen. Mögliche Folgen: Hörsturz, Tinnitus oder Schwerhörigkeit.

Aber auch ohne ständige Überlastung verschlechtert sich Ihr Hörvermögen im Laufe des Lebens. Mögliche Gründe: Stress, Krankheiten, Alterungsprozess. So hören Sie im Kindesalter Tonhöhen von 16.000 bis 20.000 Hertz. Im Erwachsenenalter verlieren Sie die hohen Frequenzen nach und nach. Dadurch verschlechtert sich Ihr Hörvermögen, denn Tonfrequenzen sind für Ihre Ohren das, was Farben für Ihre Augen sind. Das heißt: Je mehr Tonfrequenzen wegfallen, desto mehr Informationen gehen an Ihnen vorüber. Die Tonfrequenzen sind für Sie insbesondere wichtig, um Stimmen in Restaurants (Stichwort: viele Nebengeräusche) zu verstehen. Mit abnehmender Tonfrequenz wird es für Sie schwierig, sich auf das Gespräch am eigenen Tisch zu konzentrieren. Auch werden Sie nicht mehr eindeutig identifizieren können, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt.

Apropos „Killer“ für Ihr Gehör: Durch dauerhaftes Musik-Hören über Kopfhörer „bis zum Anschlag“ buchen Sie kontinuierlich Tonfrequenzen von Ihrem Hör-Konto ab. Deshalb machen Sie die neuesten mobilen Abspielgeräte wie Smartphones, iPods etc. darauf aufmerksam, wenn Sie eine schädliche Lautstärke erreicht haben. Nehmen Sie diese Hinweise ernst!

Unser Experten-Rat für Sie: Meiden Sie enorme Lärmpegel und schützen Sie Ihr Gehör bewusst (siehe auch: Ansprechpartner für Gehörschutz)! Nur so vermeiden Sie die Gefahr eines dumpfen Hörvermögens und können weiterhin die bunte Welt mit Ihren Ohren erfassen.

Wie gut sind Hörgeräte?

In Deutschland hören rund 15 Millionen Menschen schlecht. Aber die meisten Betroffenen tragen aus Scheu kein Hörgerät. Das kann insbesondere im fortgeschrittenen Alter fatale Folgen haben – z. B. Altersdemenz (siehe ausführlicher: „Hörgeräte gut fürs Köpfchen“). Grund: Wenn Sie nicht mehr störungsfrei kommunizieren können, verlieren Sie die Motivation zur aktiven Teilnahme am sozialen Leben. Folge: Sie ziehen sich von Ihren sozialen Kontakten zurück und verfallen in eine Art Altersdepression, die wiederum zu Altersdemenz führen kann.

Wenn Sie erste Anzeichen einer Hörminderung wahrnehmen, sollten Sie umgehend handeln. Je länger eine Schwerhörigkeit unbehandelt bleibt, desto aufwendiger wird es mithilfe von Hörgeräten ein vernünftiges Hörvermögen wieder herzustellen. Das erfordert viel Geduld. Zögern Sie also nicht lange, sondern handeln Sie schnell.

Abschließend nochmals der wichtige Hinweis für Sie: Wenn ein Hörgerät nicht gleich nach der ersten Anpassung optimal funktioniert – was völlig normal ist! – lassen Sie Ihre Hörhilfe nicht in der Schublade verschwinden. Bleiben Sie am Ball. Sie müssen mit ca. 6 bis 8 Terminen beim Hörgeräteakustiker für eine individuelle Anpassung rechnen. Nach jedem Termin heißt es: Hoch von der Couch und die Welt aktiv erkunden. Testen Sie Ihr Hörgerät im Supermarkt, im Restaurant, beim Telefonieren etc. Ihre Geduld wird für den Verlauf Ihres weiteren Lebens belohnt werden!

Informieren Sie sich in diesem Zusammenhang gleich über Hörgeräte-Bauformen und Hörgeräte-Zuzahlungen der Krankenkassen.