Immer mehr Jugendliche benötigen Hörgeräte

Immer mehr Jugendliche benötigen HörgeräteAlarmierende Zahlen bei schwerhöriger Jugend.

Wie aus einer aktuellen Pressemitteilung der Barmer GEK hervorgeht, werden die Hörgeräteträger immer jünger. Besonders erschreckend dabei ist der Anstieg der Versorgungen bei der jungen Bevölkerung im Alter von 15 bis 35 Jahren. Allein bei der Barmer GEK wurden letztes Jahr bundesweit 1.065 Verordnungen dieser Altersgruppe gezählt. Vergleicht man die diese Zahl mit den 814 Verordnungen aus 2010 ist ein Anstieg um knapp ein Drittel zu erkennen. Besorgniserregend dabei ist, dass in den letzten zwei Jahren die Altersgruppe zwischen 15-20 Jahre mehr Verordnungen für Hörgeräte erhielt, als die Gruppe der 21-35Jährigen. Auch die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) konnte von 2005 bis 2009 einen Anstieg der Hörgeräte-Verordnungen bei Jugendlichen um 38% feststellen.

Zu laute Musik? 11% der Teenager bereits schwerhörig

Hörexperten vermuten, dass die zunehmende Schwerhörigkeit bei Jugendlichen im Zusammenhang mit der Vorliebe für laute Musik steht. Insbesondere wenn diese über Kopfhörer gehört wird, scheint dies bei Jugendlichen, durch das Übertönen der Umwelt, für Entspannung zu sorgen. Doch häufiges Überschallen der Ohren mit Schallpegeln über 80dB kann zur Schädigung der Haarsinneszellen und damit zu einer Schwerhörigkeit führen. Laut Untersuchungsergebnissen der HNO-Klinik Universität in Santiago de Chile, erreichen MP3-Player und Kopfhörer eine maximale Ausgangsleistung von bis zu 126dB - vergleichbar mit einem startenden Flugzeug oder Presslufthammer.

Qualifizierte Hörakustiker in Ihrer Nähe

Weiterhin zeigten ihre Untersuchungen, dass gesunde Probanden Ihren Musikpegel in ruhigen Situationen bereits auf 85dB einstellten und bei Hintergrundgeräuschen je nach Musikstil auf bis zu 94dB erhöhten. Ein Pegel, der langfristig zu Hörschäden führen kann und bereits im Berufsalltag durch Vorschriften der Berufsgenossenschaft berücksichtigt wird. Denn ab einer Umgebungslautstärke von 85dB am Arbeitsplatz ist hier das Tragen von Gehörschutz verpflichtend.

Hörakustiker klären auf 

Gerade für Jugendliche kann eine Schwerhörigkeit eine harte Belastung sein und zum Beispiel die Auswahl des Berufes einschränken. Denn viele Berufe erfordern ein einwandfreies Gehör. Umso wichtiger ist es daher sein Gehör zu schützen und regelmäßig beim Hörgeräteakustiker oder HNO-Arzt überprüfen zu lassen. Problematisch ist, dass viele Jugendliche nicht wissen, dass ein durch Lärm verursachter Hörschaden irreversibel sein kann. Diesem Aufklärungsbedarf hat sich unter anderem auch die Fördergemeinschaft Gutes Hören angenommen und tourt daher regelmäßig mit drei „Hörmobilen“ durch Deutschland. Interessenten können hier Ihr Gehör testen lassen. Sollte dabei ein Hörverlust erkennbar sein, empfiehlt es sich einen Hörgeräteakustiker in der Nähe aufzusuchen.

Bild: pixabay

Quelle:Pressemitteilung Barmer GEK
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